Eine "Spitzenprofessorin" für die Regensburger Theologie-Fakultät
Julie Casteigt (50), Spezialistin für die Geschichte der mittelalterlichen Philosophie, erhält eine sogenannte Spitzenprofessur an der Universität Regensburg. An der Fakultät für Katholische Theologie forscht sie künftig zur philosophischen Rezeption der Bibel im Mittelalter und ihrer Interpretation. Das gaben die Hochschule und das Wissenschaftsministerium am Donnerstag in Regensburg und München bekannt. Die Professur wird demnach vom Freistaat im Rahmen der Hightech Agenda Bayern über einen Zeitraum von fünf Jahren mit fünf Millionen Euro gefördert.
Minister Markus Blume (CSU) folgte bei der Personalie der Empfehlung einer internationalen Expertenkommission. Seiner Ansicht nach ist die Professorin mit ihrer zukunftsweisenden internationalen und digitalen Ausrichtung die ideale Kandidatin, denn sie plane, eine international sichtbare Initiative für die kritische Edition mittelalterlicher Handschriften zu entwickeln. Darüber hinaus schaffe ihre Forschung bedeutende Synergien mit der neuen Fakultät für Informatik und Data Science sowie dem Rechenzentrum. Die Arbeit der Wissenschaftlerin werde der digitalen Transformation der Uni Regensburg einen zusätzlichen Schub geben, erklärte Blume.
Laut der Hochschule überzeugte die Wissenschaftlerin die akademische Fachwelt mit ihren höchst innovativen Studien zu Meister Eckhart, Albert dem Großen und den mittelalterlichen Kommentaren zum Johannesevangelium. Sie habe "bahnbrechende Ansätze für ein neues Verständnis dieser Texte" vorgelegt. Casteigt, die verheiratet und Mutter zweier Kinder ist, wurde für ihre Arbeit mit vielen wissenschaftlichen Preisen und Auszeichnungen in Deutschland, Frankreich und Österreich geehrt. Vor Regensburg forschte und lehrte sie unter anderem in Toulouse, Paris, Freiburg sowie Gotha/Erfurt. (KNA)