Kardinal Marx erschüttert über mutmaßlichen Anschlag in München
Kardinal Reinhard Marx hat sich bestürzt über den mutmaßlichen Anschlag auf eine Gruppe Streikender in der Münchner Innenstadt gezeigt. "Ich bin schockiert und erschüttert über diesen schrecklichen Vorfall, bei dem Menschen im öffentlichen Raum Opfer von willkürlicher Gewalt wurden", sagte er am Donnerstag. "Wir wissen noch nicht, was die genauen Beweggründe des Fahrers sind", fügte er hinzu. "Ich bin in Gebeten bei den Opfern und Angehörigen und danke den Einsatzkräften für ihr schnelles Handeln."
Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, zeigten sich am Donnerstag ebenfalls bestürzt. "Das furchtbare Verbrechen, das heute in München verübt wurde, erschüttert uns zutiefst", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Bei einer friedlichen Demonstration seien Menschen "auf grausame Art verletzt und so aus ihrem Leben gerissen" worden. "Wir bringen unsere Klage über das Leid der Menschen, die von dieser abgründigen Gewalt betroffen sind, gemeinsam vor Gott und bitten um Hoffnung und Trost."
Am Vormittag war ein Auto von hinten in eine Streikveranstaltung der Gewerkschaft Verdi gerast. Laut Polizeiangaben wurden dabei mindestens 28 Personen teils schwer verletzt. Der Fahrer sei festgenommen worden. In einer kurz darauf einberufenen Pressekonferenz am Tatort sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), es sei von einem Anschlag auszugehen. Bei dem Fahrer handelt es sich laut Polizei um einen 24-jährigen Asylbewerber aus Afghanistan.
Unterdessen hat die Telefonseelsorge der Erzdiözese München und Freising ein zusätzliches Krisentelefon eingerichtet. Es sei ab sofort für mehrere Tage jeweils von 8 bis 22 Uhr unter der Telefonnummer (0 89) 12 71 85 90 erreichbar, wie es heißt. Dorthin könnten sich Betroffene, Angehörige und Augenzeugen wenden. Außerhalb dieser Zeiten können Betroffene demnach die Telefonseelsorge unter Telefon (08 00) 1 11 02 22 oder den Krisendienst Psychiatrie Oberbayern unter Telefon (08 00) 6 55 30 00 anrufen. (cbr/KNA)
13.02.25, 15.20 Uhr: Ergänzt um Statement von Bischöfin Fehrs und Bischof Bätzing.
13.02.25, 17.00 Uhr: Ergänzt um Informationen zum Krisentelefon.