Deutsche Bischofskonferenz legt Kirchenstatistik 2024 vor

Katholische Kirche in Deutschland verliert mehr als 320.000 Mitglieder

Veröffentlicht am 27.03.2025 um 12:14 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

Bonn ‐ Im Jahr 2024 lag der Verlust erneut im sechsstelligen Bereich – doch waren es weniger Kirchenaustritte als im Vorjahr: Die Deutsche Bischofskonferenz hat – früher als bisher gewohnt – ihre neue Kirchenstatistik veröffentlicht.

  • Teilen:

Die katholische Kirche in Deutschland hat im vergangenen Jahr 321.611 Mitglieder verloren. Das geht aus der am Donnerstag in Bonn vorgelegten Statistik der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) hervor. Demnach zählt die Kirche aktuell rund 19,8 Millionen Mitglieder – und liegt mit diesem Wert neuerdings unter der 20-Millionen-Marke. In Deutschland machen die Katholiken den Angaben zufolge 23,7 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. 2023 hatten noch 402.694 Menschen der Kirche den Rücken gekehrt. Den bisherigen Höchstwert an Austritten verzeichnete die Statistik für das Jahr 2022. Damals verließen mehr als 520.000 Katholikinnen und Katholiken ihre Kirche.

Mit Blick auf die aktuellen Daten forderte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), der Limburger Bischof Georg Bätzing, auf der Internetseite seines Bistums, die Augen vor den Zahlen nicht zu verschließen. "Die frohe Botschaft ist nicht kleiner geworden – aber sie muss anders und glaubwürdig unter die Menschen gebracht werden. Deshalb braucht es neue Wege, mutige Schritte und vor allem den festen Willen, sich an der Wirklichkeit zu orientieren." Menschen hätten nach wie vor hohe Erwartungen an die Kirche, vor allem in den Bereichen Bildung, Erziehung, Caritas und soziale Verantwortung. Diese Erwartungen müssten bei knapper werdenden Ressourcen handlungsleitend sein. "Es gilt, Zukunftsfelder zu identifizieren, die nah an der Lebenswirklichkeit der Menschen sind – besonders an jungen Menschen und ihren Familien."

2024 traten 1.839 Menschen in die katholische Kirche ein – ein leichtes Plus im Vergleich zu 2023 mit 1.559 Eintritten. Zudem wurden laut Statistik 4.743 Menschen wieder aufgenommen, 2023 waren es 4.127. In der katholischen Kirche gab es 116.222 Taufen (2023: 131.245). Die kirchlichen Trauungen lagen bei 22.504, im Jahr davor waren es 27.565. Zur Erstkommunion gingen etwas mehr Kinder: 152.280 (2023: 151.835). Insgesamt wurden bundesweit 105.041 junge Menschen gefirmt (2023: 105.942). Die Zahl der Bestattungen lag bei 212.970 (2023: 226.179). Einen erneuten leichten Zuwachs gab es beim Besuch von Gottesdiensten, der bei 6,6 Prozent (2023: 6,2 Prozent) lag. Wegen Strukturmaßnahmen in Bistümern verringerte sich die Zahl der Pfarreien auf 9.291 (2023: 9.418). Bundesweit wurden zudem 29 Priester geweiht. (tmg/KNA)