Im Kommunismus heimlich getauft: Orthodoxe Kirche hat neues Oberhaupt

Das neue Oberhaupt der Orthodoxen Kirche von Albanien, Erzbischof Ioannis (Pelushi), ist am Samstag in Tirana in sein neues Amt eingeführt worden. An der Inthronisationsfeier in der Auferstehungskathedrale nahmen auch Vertreter anderer orthodoxer Kirchen teil, ebenso Vertreter der Politik und des öffentlichen Lebens in Albanien und Griechenland.
Erzbischof Ioannis von Korca (69) war am 16. März vom Heiligen Synod der Autokephalen (unabhängigen) orthodoxen Kirche von Albanien zum neuen Kirchenoberhaupt gewählt worden. Die Wahl war notwendig geworden, nachdem das bisherige Oberhaupt, Erzbischof Anastasios, am 25. Januar verstorben war. Metropolit Ioannis gilt als geistiger Schüler von Anastasios und war über Jahrzehnte seine rechte Hand. Nach Einschätzung von Beobachtern hat sich das neue Kirchenoberhaupt als Bischof wie als Theologe große Verdienste beim Wiederaufbau der albanischen Kirche nach dem Fall des Kommunismus erworben. Auch im interorthodoxen und ökumenischen Dialog war er stark engagiert.
Erzbischof Ioannis wurde als junger Erwachsener heimlich getauft und schloss sich einer kleinen kirchlichen Untergrundgruppe an. Später studierte er Psychologie und in den USA auch Theologie. Nach dem Sturz des kommunistischen Regimes engagierte er sich als junger Priester für den Wiederaufbau der Kirche. 1998 empfing er die Bischofsweihe. (KNA)