Bewegte Laufbahn und Amtszeit

Ehemaliger Heiligenkreuzer Abt Henckel-Donnersmarck gestorben

Veröffentlicht am 22.04.2025 um 12:50 Uhr – Lesedauer: 3 MINUTEN

Wien ‐ Vom erfolgreichen Geschäftsmann zum Mönch: Die Laufbahn von Gregor Henckel-Donnersmarck habe viele bewegt – auch den ehemaligen Wiener Kardinal Christoph Schönborn. Nun ist der frühere Heiligenkreuzer Abt gestorben.

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Altabt Gregor Henckel-Donnersmarck vom Zisterzienserstift Heiligenkreuz ist im Alter von 82 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. "Wir sehen es als ein Zeichen der Vorsehung, dass er an seinem Tauftag zum Abt gewählt und am Abend des Ostersonntags – gemäß seinem Wahlspruch 'Surrexit Dominus vere – der Herr ist wahrhaft auferstanden' von Gott heimgerufen wurde", heißt es in einer Mitteilung des Stiftes.

Henckel-Donnersmarck wurde am 16. Januar 1943 in Breslau geboren und musste nach dem Zweiten Weltkrieg aus Schlesien fliehen. Später studierte er an der Hochschule für Welthandel in Wien und wurde Manager bei der Spedition Schenker & Co. 1977 trat er in das niederösterreichische Stift Heiligenkreuz ein, wo er den Ordensnamen Gregor erhielt. 1982 empfing er die Priesterweihe. Er war Prior im Stift Rein (Steiermark), Assistent des Generalabtes in Rom und später Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Österreich. Schließlich wurde er 1999 zum 67. Abt des Stiftes Heiligenkreuz gewählt, dem er bis 2011 vorstand.

Schönborn: Vom "erfolgreichen Businessman zum Mönch"

In die Amtszeit von Henckel-Donnersmarck fielen unter anderem der Besuch von Papst Benedikt XVI. in Heiligenkreuz und die Erhebung der Hochschule Heiligenkreuz zur Hochschule päpstlichen Rechts. Ebenso förderte er den gregorianischen Choral mit dem Welterfolg der von den Heiligenkreuzer Mönchen herausgegebenen CD-Reihe "Chant".

Zum Tod des ehemaligen Abtes äußerte sich auch der emeritierte Wiener Kardinal Christoph Schönborn. Er habe ihn seit seiner Studienzeit gekannt und sei bewegt von seinem Weg vom erfolgreichen Geschäftsmann zum Mönch. Beeindruckt habe ihn auch die Breite von Henckel-Donnersmarcks Kontakten: "Er war Mönch, ohne seine vielen Verbindungen zu den Menschen 'in der Welt' zu verlieren", so Schönborn. (KNA)