"Pionierin des Fairen Handels": Gepa feiert 50-jähriges Bestehen

Mit einem Festakt hat das Fair-Handelsunternehmen Gepa am Freitag in Wuppertal sein 50-jähriges Bestehen gefeiert. Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) würdigte in einem Videogrußwort: "Ihr macht Entwicklungspolitik konkret: durch echte Partnerschaften, durch bessere Einkommen für die Menschen, die in der Herstellung arbeiten, durch Klimaschutz in der Produktion und durch starke Stimmen aus dem Globalen Süden."
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) nannte das Unternehmen eine "Pionierin des Fairen Handels", die zeige, dass Wirtschaft und Ethik Hand in Hand gehen könnten. "Und dass jede und jeder als Verbraucherin und Verbraucher Verantwortung übernehmen kann für faire Arbeitsbedingungen, faire Preise und den Schutz unserer Umwelt", erklärte er in seinem Videostatement.
Umsatz bei gut 76 Millionen Euro
Die 1975 gegründete "Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt" (Gepa) ist nach eigenen Angaben die größte europäische Fair-Handelsorganisation mit Genossenschaften und sozial engagierten Privatbetrieben aus Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa. In der Wuppertaler Geschäftsstelle arbeiten rund 160 Beschäftigte. Mehr als 120 Handelspartner in 45 Ländern liefern Kaffee, Tee, Süßwaren und weitere Lebensmittel sowie handwerklich hergestellte Produkte wie Kleidung, Kerzen oder Seifen, die über Weltläden, den Lebensmitteleinzelhandel oder den Onlineshop vertrieben werden. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2023 lag bei 76,45 Millionen Euro.
Hinter dem Unternehmen stehen die kirchlichen Hilfswerke Misereor, Brot für die Welt, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Kindermissionswerk "Die Sternsinger". "Die Gesellschaftsziele, die wir der Gepa damals mitgegeben haben, sind heute nach wie vor aktuell", betonte Torsten Müller, Bereichsleiter Finanzen bei Brot für die Welt und Sprecher der Gepa-Gesellschafterversammlung. Dazu zähle, Produzentengruppen im Globalen Süden durch faire Handelsbeziehungen zu unterstützen, Konsumentinnen und Konsumenten zu bewusstem Konsum aufzuklären und zur Veränderung ungerechter Welthandelsstrukturen beizutragen. (epd)