Militärbischof Franz-Josef Overbeck mahnt zu Solidarität mit Flüchtlingen

Scharfe Kritik an Versuchen der Abschottung

Veröffentlicht am 16.09.2015 um 11:50 Uhr – Lesedauer: 
Scharfe Kritik an Versuchen der Abschottung
Bild: © KNA
Flüchtlinge

Bad Staffelstein ‐ Militärbischof Franz-Josef Overbeck hat zu Solidarität mit den ankommenden Flüchtlingen aufgerufen. Zugleich übte er scharfe Kritik an Versuchen nationaler Abschottung gegenüber Migration und prognostizierte ein Absinken des Lebensstandards in Europa.

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Niemand könne sich entschuldigen, weil er durch Gesetze und Zäune vor den gegenwärtigen Veränderungsprozessen geschützt werden wolle, unterstrich Overbeck mit Blick auf die Grenzanlagen zwischen Ungarn und Serbien. Nach seinen Worten offenbaren die vielen im Mittelmeer ertrunkenen Asylsuchenden das Scheitern der Flüchtlingspolitik in der Europäischen Union. Der Bischof dankte den Bundeswehrsoldaten für ihren Einsatz bei der Seenotrettung sowie den Militärseelsorgern, die den Rekruten sowie ankommenden Flüchtlingen Beistand leisteten.

Der durch digitale Medien vermittelte Lebensstandard in Europa sowie die globale Zunahme von Gewalt stellten alle Gegenden der Welt vor neue Fragen, ergänzte Overbeck. "Wir werden von unserem gewohnten Wohlstand Abstand nehmen müssen und lernen, dass die Anderen gleiches Recht auf Unversehrtheit von Leib und Leben haben." - Der Militärbischof feierte mit rund 100 Delegierten der Katholischen Militärpfarrämter sowie der Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS) einen Gottesdienst in der Wallfahrtskirche von Vierzehnheiligen.

Die Vollversammlung des Katholikenrats beim Militärbischof wählte Oberstleutnant Thomas Aßmuth sowie Oberst Burkhard Köster in das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Die katholischen Soldaten sind mit insgesamt vier Vertretern in dem Laiengremium vertreten. Aßmuth ist Vorsitzender des Katholikenrats, Köster arbeitet als Referatsleiter im Bundesverteidigungsministerium. (KNA)

Themenseite: Auf der Flucht

Ob Naturkatastrophen, Armut oder Terror: Täglich verlassen Menschen ihre Heimat, um anderswo ein neues, ein besseres Leben zu beginnen. Die Flüchtlinge kommen auch nach Deutschland. Das bedeutet eine große Herausforderung für Politik, Gesellschaft und Kirche.