Vorwürfe gegen Erzbischof Vincenzo Paglia wegen Immobilienbetrugs unbegründet

Ermittlungen gegen Kurienbischof eingestellt

Veröffentlicht am 23.09.2015 um 15:27 Uhr – Lesedauer: 
Justiz

Vatikanstadt ‐ Gegen Kurienerzbischof Vincenzo Paglia wird nicht weiter ermittelt. Die italienischen Behörden hatten die Untersuchungen eingestellt, weil Paglia kein Fehlverhalten nachzuweisen sei. Ihm waren Verstrickungen in einem Betrugsfall vorgeworfen worden.

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Paglia, der derzeit das Weltfamilientreffen im US-amerikanischen Philadelphia besucht, zeigte sich erleichtert über die Entscheidung. Er habe immer auf die Arbeit der Justiz vertraut, die nun seine Unschuld festgestellt habe. Damit ende eine "schwierige Periode" in seinem Leben. Paglia leitete das mittelitalienische Bistum Terni-Narni-Amelia von 2000 bis 2012, bis Papst Benedikt XVI. ihn an die Spitze des Familienrats berief.

In dem Betrugsfall geht es um den Kauf eines Renaissance-Kastells 2011 in der umbrischen Diözese Terni. In einer manipulierten Auktion sollen Bistumsmitarbeiter mittels einer Gesellschaft und mit Bistumsgeld die Immobilie in der Stadt Narni erworben haben. Der Kaufpreis habe bei einem Schätzwert von 5,6 Millionen nur rund 1,7 Millionen Euro betragen. Die Ermittler gehen davon aus, dass das repräsentative Gebäude anschließend mit Millionengewinn weiterverkauft werden sollte. Ermittelt wurde bisher gegen Diözesanmitarbeiter und auch gegen Narnis Bürgermeister Stefano Bigaroni, dessen Kommune das Anwesen damals verkaufte. (KNA)