"Wenn ein solcher Dienst vorrangig junge Menschen betrifft, dann..."

Wehrdienst-Debatte: BDKJ fordert stärkere Beteiligung Jugendlicher

Veröffentlicht am 31.08.2025 um 14:07 Uhr – Lesedauer: 

Düsseldorf ‐ Freiwilligkeit statt Pflicht: Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend verlangt, dass junge Menschen bei der Gestaltung von Wehr- und Ersatzdiensten mitreden. Warum der BDKJ das für gerecht hält – und welche Vision er verfolgt.

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Wie sollen Wehr- und Ersatzdienste gestaltet werden? Zu all diesen Fragen sollen junge Menschen gehört werden, fordert der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). "Wenn ein solcher Dienst vorrangig junge Menschen betrifft, dann ist es ein guter demokratischer Brauch, wenn die Organisationen gehört werden, die die Interessen dieser Menschen vertreten", sagte der Bundesvorsitzende Volker Andres der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Wochenende auf Anfrage. Das betreffe sowohl Einführung als auch Ausgestaltung.

So sollten laut Andres Jugendverbände, die demokratisch legitimiert und beispielsweise über den Deutschen Bundesjugendring organisiert sind, befragt werden. Es brauche aber auch eine niedrigschwellige Beteiligung außerhalb der Verbände. "Junge Menschen dürfen mit 16 nicht an der Bundestagswahl teilnehmen, sollen sich aber mit 17 mit der Frage eines Wehrdienstes auseinandersetzen müssen. Das ist aus unserer Sicht ungerecht."

Auf Freiwilligkeit setzen

Die Erfahrung zeige, dass eine gute Ausgestaltung dieser Dienste einen deutlichen Mehrwert für die Gesellschaft habe. Eine Wehrpflicht brauche es nicht, wenn der freiwillige Wehrdienst wieder attraktiv werde. Bei Ersatzdiensten im Falle einer Wehrpflicht sehe er die Gefahr einer Verdrängung oder Schlechterstellung von nicht-wehrersatzdienstpflichtiger Personen, die sich freiwillig engagieren möchten, so Andres. Mit den aktuellen Ressourcen sei es schon jetzt nicht möglich, allen jungen Menschen einen solchen Dienst anzubieten.

Der BDKJ fordert daher die Umsetzung der Vision 2030, die von mehr als 20 Verbänden der Zivilgesellschaft entwickelt wurde: Diese beinhaltet "einen Rechtsanspruch auf Förderung jeder Freiwilligen-Vereinbarung, ein staatlich finanziertes Freiwilligengeld auf BAföG-Niveau für alle Freiwilligen und eine auffordernde Einladung und Beratung aller Schulabgänger*innen zu den Möglichkeiten, sich in einem freiwilligen Dienst zu engagieren" Der letzte Punkt sei "hochgradig anschlussfähig an den geplanten Fragebogen zur Wehrerfassung". (KNA)