Amtszeit des Trierer Oberhirten im Fokus

Bischof Ackermann will unmittelbar auf Missbrauchsbericht reagieren

Veröffentlicht am 17.10.2025 um 12:38 Uhr – Lesedauer: 

Trier ‐ Am 30. Oktober wird ein Bericht zu sexuellem Missbrauch im Bistum Trier vorgestellt. Untersucht wurden die Amtszeiten der Trierer Bischöfe Marx, der von 2002 bis 2008 amtierte, und Ackermann, der seit 2009 im Amt ist.

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Der Trierer Bischof Stephan Ackermann wird direkt auf den Missbrauchsbericht über seine Amtszeit reagieren. Das Bistum Trier kündigte am Freitag eine Pressekonferenz Ackermanns für den 30. Oktober um 14.30 Uhr an. Zuvor stellen Wissenschaftler der Universität Trier um 11 Uhr einen neuen Zwischenbericht über sexuellen Missbrauch in dem Bistum in den Jahren 2002 bis 2021 vor. Dieser umfasst demnach die Amtszeiten von Ackermann, der seit 2009 amtiert, und seines Vorgängers Reinhard Marx, der von 2002 bis 2008 Trierer Bischof war.

Sowohl Marx als auch Ackermann bekleideten auf Ebene der Bischofskonferenz hervorgehobene Ämter. Marx, der seit 2008 Erzbischof von München und Freising ist und 2010 zum Kardinal ernannt wurde, war von 2014 bis März 2020 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.

Ackermann war von 2010 bis 2022 Missbrauchsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz. Deren aktueller Vorsitzender, der Limburger Bischof Georg Bätzing, war unter Bischof Ackermann seit November 2012 Generalvikar im Bistum Trier und trug damit die Verantwortung für die Verwaltung der Diözese, bevor er im September 2016 sein Amt als Bischof von Limburg antrat.

Bereits Berichte über Bischöfe Spital und Stein

Es ist bereits der dritte Zwischenbericht über sexuellen Missbrauch an Kindern, Jugendlichen sowie hilfe- und schutzbedürftigen Erwachsenen im Bistum Trier. Zuletzt präsentierte das "Projekt zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch im Bistum Trier" der Trierer Universität im vergangenen Jahr einen Zwischenbericht über die Amtszeit von Bischof Hermann Josef Spital (1981-2001). In der Amtszeit des 2001 gestorbenen Bischofs gab es demnach mindestens 199 Missbrauchsbetroffene.

Ein früherer Teilbericht wies bereits Bischof Bernhard Stein ein täterschützendes Verhalten während seiner Amtszeit (1967-1981) nach. Ein nach ihm benannter Platz zwischen Dom und Museum wurde inzwischen auf Beschluss der Stadt umbenannt in "Platz der Menschenwürde". (KNA)