Treffen der Synodalteams geht zu Ende

Papst Leo XIV. dringt auf eine demütige und einladende Kirche

Veröffentlicht am 26.10.2025 um 13:53 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Kürzlich berichteten Männer und Frauen aus aller Welt dem Papst über ihre Bemühungen um mehr Teilhabe aller Gläubigen an der Kirche. Am Sonntag feierte er mit diesen Akteuren der Weltsynode eine Messe.

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Papst Leo XIV. hat die Katholiken dazu aufgerufen, gemeinsam an einer einladenden und demütigen Kirche zu arbeiten. "Die oberste Regel in der Kirche ist die Liebe", sagte er am Sonntag im Petersdom. "Niemand ist dazu berufen, zu befehlen, alle sind dazu berufen, zu dienen; niemand darf seine Ideen aufzwingen, wir alle müssen einander zuhören; niemand ist ausgeschlossen, wir alle sind dazu berufen, teilzuhaben; niemand besitzt die ganze Wahrheit, wir alle müssen sie in Demut suchen, und zwar gemeinsam", betonte der Papst.

Er äußerte sich bei der Heilig-Jahr-Feier für Menschen, die im Rahmen des Reformprozesses Weltsynode an Möglichkeiten für eine verbesserte Teilhabe aller Gläubigen in der Kirche arbeiten. Papst Franziskus (2013-2025) hatte die Weltsynode 2022 begründet, Leo XIV. obliegt nun die Umsetzung der beschlossenen Schritte in mehreren Phasen. Am Freitag hatte sich Leo mit den rund 2.000 Männern und Frauen dieser sogenannten Synodenteams und Mitwirkungsgremien zwei Stunden lang ausgetauscht.

Logik der Liebe statt Logik der Macht

Die Kirche sei das sichtbare Zeichen der Vereinigung zwischen Gott und der Menschheit, unterstrich der Papst. Daher dürfe in der Kirche nicht die Logik der Macht, sondern die Logik der Liebe gelten. Alle in der Kirche müssten erkennen, "dass wir Gott und einander brauchen, indem wir uns in gegenseitiger Liebe, im gegenseitigen Zuhören und in der Freude des Miteinandergehens üben", spielte er auf das Prinzip der Synodalität an.

Die Synodenteams und Mitwirkungsgremien seien ein Bild dieser Kirche. "Helft uns, den kirchlichen Raum zu erweitern, damit er kollegial und einladend wird", appellierte er. "Dies wird uns helfen, mit Zuversicht und neuem Geist die Spannungen zu bewältigen, die das Leben der Kirche durchziehen – zwischen Einheit und Verschiedenheit, Tradition und Erneuerung, Autorität und Teilhabe –, indem wir zulassen, dass der Heilige Geist sie verwandelt, damit sie nicht zu ideologischen Gegensätzen und schädlichen Polarisierungen werden", erklärte Leo XIV.

Eine synodale Kirche zu sein bedeute anzuerkennen, dass man die Wahrheit nicht besitzt, sondern sie gemeinsam sucht. "Liebe Gläubige, wir müssen von einer demütigen Kirche träumen und sie aufbauen", ermutigte der Papst. Es gehe um eine Kirche, die nicht von sich selbst eingenommen ist, sondern die sich herabbeugt, um der Menschheit die Füße zu waschen; "eine Kirche, die ein Ort der Gastfreundschaft für alle und jeden ist; eine Kirche, die sich nicht in sich selbst verschließt, sondern immer auf Gott hört, um ebenso allen zuhören zu können", forderte der Papst. (KNA)