Papst Leo XIV. empfängt Kardinal Marx
Papst Leo XIV. hat am Donnerstag Kardinal Reinhard Marx im Vatikan empfangen. Wie das vatikanische Presseamt mitteilte, kam der Erzbischof von München und Freising in seiner Eigenschaft als Koordinator des vatikanischen Wirtschaftsrates zum Papst.
Das aus acht Kardinälen und sieben weiteren Fachleuten bestehende Beratergremium hatte Papst Franziskus (2013–2025) im Jahr 2014 eingerichtet. Marx koordiniert es seit 2020. Außer ihm sind zwei weitere Deutsche Mitglieder: Marija Kolak vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken und die Juraprofessorin Charlotte Kreuter-Kirchhof.
Die Finanzen des Heiligen Stuhls befinden sich nach einigen Jahren der Krise derzeit laut jüngsten Vatikan-Berichten im Zustand der Besserung. Am 27. November teilte das dafür zuständige vatikanische Wirtschaftssekretariat mit, dass der Heilige Stuhl das Haushaltsjahr 2024 mit einem rechnerischen Plus von 1,6 Millionen Euro abgeschlossen habe.
Auch Weihbischof Schneider beim Papst
Ebenfalls am Donnerstag wurde der konservative kasachische Weihbischof Athanasius Schneider abermals im Vatikan empfangen. Elf Monate nach einer Audienz beim damals bereits gesundheitlich angeschlagenen Papst Franziskus empfing ihn nun dessen Nachfolger Leo XIV. Dies teilte das vatikanische Presseamt ohne weitere Angaben mit.
Schneider (64) ist einer der lautstarksten Kritiker der von Papst Franziskus eingeleiteten kirchenpolitischen und moraltheologischen Öffnungen. Zudem ist er ein Befürworters der alten liturgischen Formen in der katholischen Kirche. Er feiert oft außerhalb von Kasachstan Messen nach dem alten Ritus und hält auch im deutschsprachigen Raum immer wieder Vorträge für konservative Vereinigungen.
Im November 2018 ermahnte ihn das vatikanische Staatssekretariat, sich bei seiner Reisetätigkeit an die kirchenrechtlich gebotene Obergrenze von maximal einem Monat Abwesenheit zu halten. Zuletzt hatte Schneider Anfang Oktober mit einer scharfen Kritik an der im Heiligen Jahr veranstalteten internationalen LGBTQ-Pilgerfahrt nach Rom für Schlagzeilen gesorgt. Gemeinsam mit drei anderen konservativen Geistlichen organisierte er aus diesem Anlass ein "Sühnegebet". (tmg/KNA)
