Dritte Heilige Pforte geschlossen – Heiliges Jahr endet bald
Auch die dritte Heilige Pforte an den vier Papstkirchen in Rom ist nun geschlossen. Mit dem feierlichen Ritus, den Kardinal James Harvey am Sonntag in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern vollzog, rückt das Ende des Heiligen Jahres der katholischen Kirche näher. Die Schließung der Heiligen Pforte am Petersdom durch Papst Leo XIV. am 6. Januar markiert dann den offiziellen Abschluss des kirchlichen Festjahres.
Der Vatikan rechnet bis dahin mit deutlich mehr als die vorausgesagten 32 Millionen Menschen, die die Heilige Pforte am Petersdom durchschritten haben werden. Die großen Bronzeportale an den vier Papstkirchen sind nur während der Heiligen Jahre der katholischen Kirche zugänglich, also in der Regel alle 25 Jahre. Doch das nächste außerordentliche Heilige Jahr steht schon fest: Aus Anlass von 2.000 Jahren Tod und Auferstehung von Jesus Christus feiert die katholische Kirche 2033 nach dem Willen von Leo XIV. ein "Heiliges Jahr der Erlösung".
Santa Maria Maggiore und Lateran
Bei der Zeremonie am Sonntag in der zweitgrößten Kirche Roms zog Kardinal Harvey, Erzpriester von Sankt Paul vor den Mauern, nach einem Gebet die beiden Flügel der schweren Bronzetür in Stille zu. Auch nach Schließung der Heiligen Pforte bleibe ein Weg von Umkehr und Hoffnung, sagte er bei der anschließenden Messe mit Blick auf das Heilig-Jahr-Motto "Pilger der Hoffnung". Die Kirche wolle den Kriegen und Krisen, der Ungerechtigkeit und Verzweiflung der heutigen Welt mit der Hoffnung durch Christus begegnen, so Harvey.
Bereits am Weihnachtstag hatte der Erzpriester von Santa Maria Maggiore, Kardinal Rolandas Makrickas, die Heilige Pforte an Roms größter Marienkirche geschlossen. In den vergangenen 52 Wochen hatten mehr als 20 Millionen Menschen das Portal der Kirche nahe dem Hauptbahnhof Termini durchschritten – sicher auch, um das Grab von Papst Franziskus (2013–2025) zu besuchen.
Zweites Heiliges Jahr mit zwei Päpsten
Am Samstag schloss Kardinal Baldo Reina die Heilige Pforte an der Lateranbasilika, zugleich Bischofskirche des Papstes, der auch Bischof von Rom ist. Die Heilige Pforte von San Giovanni in Laterano war die erste in der Geschichte der Heiligen Jahre: Papst Martin V. durchschritt sie 1423. Erst zu Weihnachten 1499 führte Alexander VI. die Öffnung der Heiligen Pforte auch im Petersdom ein. Die Durchquerung ist nach katholischer Lehre, in Verbindung mit einer Beichte und anderen Auflagen, Vorbedingung für einen Nachlass der zeitlichen Sündenstrafen.
Kardinal Reina hatte bereits vor Heiligabend die Heilige Pforte im römischen Gefängnis Rebibbia geschlossen, die Papst Franziskus am 26. Dezember 2024 geöffnet hatte – erstmals überhaupt in einer Justizvollzugsanstalt. 2025 wird auch als das zweite Heilige Jahr mit zwei Päpsten in die Geschichte eingehen. Franziskus, der es eröffnete, starb am 21. April; sein am 8. Mai gewählter Nachfolger Leo XIV. wird es am 6. Januar schließen. Diese Situation gab es nur im Heiligen Jahr 1700, das von Innozenz XII. eröffnet und von Clemens XI. beendet wurde. (KNA)
