Ex-Jusitzsenator Kusch hat Sterbehilfe-Aktivitäten deutlich ausgeweitet

Sterbehilfe-Verein: 50 Prozent mehr Sterbebegleitungen

Veröffentlicht am 03.11.2015 um 08:50 Uhr – Lesedauer: 
Sterbehilfe

Hannover ‐ Der Verein Sterbehilfe Deutschland des früheren Hamburger Justizsenators Roger Kusch hat in diesem Jahr seine Aktivitäten deutlich ausgeweitet. Laut einer Statistik hat der Verein seit Jahresbeginn 73 Sterbewillige beim Suizid begleitet.

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Kusch führt den Anstieg auf die geplante Neuregelung von Sterbehilfe zurück, über die der Bundestag am Freitag abstimmen will. Offenbar wollten sich manche Sterbewillige noch vor einem möglichen Verbot von Sterbehilfevereinen in Deutschland das Leben nehmen. Der Anstieg von Sterbebegleitungen um mehr als 50 Prozent habe sicher "etwas mit dem neuen Gesetz zu tun", so Kusch. Viele Vereinsmitglieder seien verunsichert über die Diskussion um ein mögliches Verbot.

Kusch droht mit einer Verfassungsbeschwerde, sollte sich der fraktionsübergreifende Entwurf der Abgeordneten Michael Brand (CDU) und Kerstin Griese (SPD) durchsetzen, der ein Verbot geschäftsmäßiger Sterbehilfe in Deutschland vorsieht. Man könne nicht "einen kleinen Verein zerstören und damit zugleich das Selbstbestimmungsrecht von 80 Millionen Deutschen einschränken". Zum Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) gehören mehr als 30 deutsche Tageszeitungen mit einer Reichweite von 3,4 Millionen Lesern. (KNA)

Themenseite: Ethik am Lebensende

Politik und Gesellschaft diskutieren über die Sterbehilfe. Für die katholische Kirche ist klar: Auch im Sterben hat der Mensch eine Würde, die es zu achten und zu schützen gilt. Sie setzt sich deshalb besonders für eine professionelle Begleitung von Sterbenden ein.