"Das Evangelium verkünden. Seit 1216."
Die Veranstaltungen, die im Rahmen des Festjahres stattfinden, sollen nach dem Willen des Ordens die ganze Bandbreite dominikanischer Themen aufnehmen und Zugänge dazu ermöglichen. Zum Auftakt feiern die Dominikaner an diesem Samstag weltweit das Allerheiligenfest des Ordens. Dabei gedenken die Ordensmitglieder der verstorbenen Dominikanerinnen und Dominikaner, die als Heilige verehrt werden.
In Deutschland startet zugleich eine Albertus-Magnus-Festwoche. Vom 7. bis 15. November steht die St.-Andreas-Kirche in Köln, in deren Krypta sich das Grab des dominikanischen Universalgelehrten Albertus Magnus befindet, ganz im Zeichen der 800-Jahr-Feier. Neben einem Eröffnungskonzert finden verschiedene Gottesdienste statt; unter anderem zelebriert der Generalvikar des Erzbistums Köln, Dominik Meiering, zum Abschluss der Woche ein Festhochamt.
Jubiläumsfeier der Dominikanischen Familie in Köln
Rund um den 28. Januar 2016 feiern die Dominikaner dann mit Veranstaltungen in ganz Deutschland den heiligen Thomas von Aquin (um 1225-1274), einen der bedeutendsten Philosophen und Theologen der Ordens- und Kirchengeschichte. Auf dem Programm stehen unter anderem eine Festmesse mit Kardinal Karl Lehmann in der Mainzer Kirche St. Bonifaz sowie ein Pontifikalamt und eine Festakademie mit dem Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, in der St.-Paulus-Kirche in Berlin.
Linktipp
Die Veranstaltungen des Festjahres hat der Dominikanerorden auf einer eigenen Internetseite zusammengestellt.Den Höhepunkt des Festjahres in Deutschland bildet die Jubiläumsfeier der Dominikanischen Familie vom 3. bis 5. Juni 2016 in Köln. Hier laden die Dominikaner dazu ein, mitzufeiern, mitzubeten und gemeinsam mit dem Orden Dank zu sagen - bei einem Straßenfest rund um die St.-Andreas-Kirche, einem Open-Air-Konzert des Kölner Jugendchors St. Stephan und einem Gottesdienst mit Kardinal Rainer Maria Woelki.
Das Festjahr der Dominikaner umfasst zudem verschiedene Veranstaltungsreihen. So befasst sich eine ganzjährige Predigtreihe in Berlin mit Persönlichkeiten des Dominikanerordens in Geschichte und Gegenwart. Auch die Freiburger Dominikaner stellen zwischen Januar und Oktober an mehreren Abenden große Gestalten des Ordens vor, während sich eine Vortragsreihe in Düsseldorf unter dem Leitmotiv "Die Sprache der Bilder" mit Kunstaustellungen in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt beschäftigt.
Der "Orden der Predigerbrüder"
Die Dominikaner zählen zu den bedeutendsten Ordensgemeinschaften der katholischen Kirche. Benannt ist der Orden nach seinem Gründer, dem heiligen Dominikus von Caleruega (um 1170-1221) aus Spanien. Das Ordenskürzel OP steht für "Orden der Predigerbrüder" (lat. "Ordo fratrum Praedicatorum") und beschreibt den Gründungsauftrag des frühen 13. Jahrhunderts: In glaubwürdiger, dem Evangelium getreuer Armut den christlichen Glauben gegen die Irrlehren der Zeit zu verkünden.
Die Ende April 1215 im südfranzösischen Toulouse gegründete Gemeinschaft wurde am 22. Dezember 1216 von Papst Honorius III. bestätigt. Sie verbreitete sich rasch in ganz Europa und erhielt vom Papst und verschiedenen Ortsbischöfen in den folgenden Jahrhunderten häufig den zusätzlichen Auftrag der kirchlichen Inquisition, also der Untersuchung möglicher Häresien. Zugleich taten sich zahlreiche Mitglieder des Ordens in Seelsorge, Wissenschaft und Kunst hervor. Das Amt des päpstlichen Haustheologen, das Honorius III. eigens für den Gründer Dominikus geschaffen hatte, ist bis heute in den Händen eines Dominikaners.
Über Frankreich, Italien und Spanien gelangte der Orden binnen weniger Jahre auch nach England, wo sich in Oxford die erste Gemeinschaft bildete. Hier nannte man die Dominikaner "Black Friars", "Schwarze Brüder", weil sie auf ihren Wanderungen schwarze Kutten und Kapuzen über einer weißen Wolltunika trugen.
5.500 Dominikaner in 82 Ländern
Weltweit leben heute rund 5.500 Dominikaner in 82 Ländern, davon knapp die Hälfte in Europa. Dazu kommen mehr als 2.500 Ordensfrauen in Klausur ("Zweiter Orden") sowie geschätzt rund 24.000 Angehörige von Schwesterngemeinschaften ("Dritter Orden"), die auch in Caritas, Bildung und Erziehung, Pflege oder Mission tätig sind, sowie rund 120.000 Männer und Frauen in dominikanischen Laiengemeinschaften. An der Spitze des Gesamtordens steht der auf neun Jahre gewählte und in Rom ansässige Ordensgeneral, derzeit der Franzose Bruno Cadore (61).
In Deutschland und Österreich gibt es rund 150 Dominikaner an 14 Standorten. Die "Provinz Teutonia" im Norden hat ihren Hauptsitz in Köln. Die "süddeutsch-österreichische Provinz" hat Niederlassungen in Augsburg, Freiburg, München und Wien. Das Ordensgewand der Dominikaner besteht aus einer weißen Tunika mit weißem Skapulier und einem schwarzen Mantel mit Kapuzenkragen. (mit Material von KNA)