Vatikan verurteilt deutschen Pater wegen Missbrauchs
Außerdem muss er sich aus Hilfsprojekten zurückziehen. Seine Reisen und sein Wahlrecht im Orden werden erheblich eingeschränkt. Bei Nichteinhaltung der Strafen wird er aus dem Orden ausgeschlossen.
Der Pater hat der Mitteilung zufolge gestanden, sich in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren an Jugendlichen vergangen zu haben. Weil die Opfer nicht aussagen wollten, sei Ende der 1990er Jahre ein strafrechtliches Verfahren vor einem weltlichen Gericht eingestellt worden. 2003 habe sich ein Opfer an die Kirche gewandt. Daraufhin habe der Arbeitsstab des Erzbistums Bamberg den Fall untersucht. Anschließend sei der Beschuldigte in eine andere Ordensniederlassung versetzt worden. Dort habe er als Priester nur im Innenbereich des Klosters und der Seniorenpastoral wirken dürfen. In den vergangenen Jahren habe er sich mehrmals psychotherapeutisch behandeln lassen.
Provinzial Dieter Lankes äußerte sein Bedauern über das geschehene Unrecht und bat die Betroffenen um Entschuldigung. Der Orden stehe ihnen als Ansprechpartner und für Hilfsmaßnahmen zur Verfügung. Eine Rückkehr des bestraften Paters in die Seelsorge sei ausgeschlossen, versicherte er. Der Kontakt mit Minderjährigen sei ihm weiterhin strengstens untersagt. Um den Persönlichkeitsschutz des Paters zu wahren und aus Rücksicht auf die Opfer gab die Provinzleitung keine weiteren Details bekannt. (KNA)