Essens Bischof Franz-Josef Overbeck zum UN-Klimagipfel

Overbeck fordert Kompromissbereitschaft

Veröffentlicht am 20.11.2015 um 16:00 Uhr – Lesedauer: 
Overbeck fordert Kompromissbereitschaft
Bild: © KNA
Klima

Berlin ‐ Die Staaten der Welt müssen solidarisch und kompromissbereit sein, um sich den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen, sagt Essens Bischof Franz-Josef Overbeck. Mit Blick auf den anstehenden UN-Klimagipfel warnt er vor einem Sieg von Einzelinteressen.

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Von weltweiten Klimaschäden seien schon jetzt die "schwächsten und ärmsten Teile der Weltbevölkerung" betroffen, so der Bischof des Bistums Essen. Es sei höchste Zeit, den Ausstoß von Treibhausgasen wirksam zu begrenzen. Der Lebensraum des Menschen und die Natur dürften nicht getrennt voneinander betrachtet werden.

Zur Durchsetzung der Klimaziele sei es notwendig, dass die Staaten, internationale Organisationen und die Wirtschaft in einen engen Dialog treten, schreibt Overbeck weiter. "Dagegen schwächt eine Haltung, die nur auf den eigenen Vorteil bedacht ist und nationale Interessen über das globale Gemeinwohl stellt, die internationale Politik."

Overbeck fordert Solidarität zwischen Staaten

Der Ruhrbischof forderte die reichen Länder zu einer gerechteren Verteilung der Umweltlasten auf. "Als Verursacher sind die Industrienationen unmittelbar verpflichtet, die eigenen Treibhausgas-Emissionen deutlich zu vermindern und die südlichen Länder bei Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen." Hier müssten die Staaten auch solidarisch mit künftigen Generationen sein und einen nachhaltigen Umweltschutz fördern. Dies sei allerdings nur dann zu bewältigen, so Overbeck, "wenn die reicheren Länder ihre Ansprüche deutlich verringern und für die anderen Länder zu einem überzeugenden Vorbild für einen umweltverträglichen Wirtschafts- und Lebensstil werden". (KNA)

Linktipp: Unterwegs fürs Klima

Die Kirchen im Norden rufen zur Teilnahme am Ökumenischen Pilgerweg zur Weltklimakonferenz in Paris auf. "Damit wollen wir ein Zeichen für ein gerechtes und verbindliches Klimaschutzabkommen setzen", heißt es in einem gemeinsamen Schreiben.