Briefe für die Front

Veröffentlicht am 06.12.2012 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Ein Soldat im Krisengebiet öffnen seinen Brief, den er im Rahmen der Solidaritätsaktion "Ich denk' an Dich!" von einer anonymen Person aus Deutschland erhalten hat.
Bild: © Oase
Bundeswehr

Bonn ‐ Sie kämpfen gegen die Taliban und Seepiraten, räumen Minen und das unter Lebensgefahr – Soldaten der deutschen Bundeswehr leisten einen besonderen Einsatz in Krisen- Kriegsgebieten. Nicht nur in der Weihnachtszeit sind sie tausende von Kilometern weit weg von Familie und der Heimat. Die Solidaritätsaktion "Oase" der evangelischen und katholischen Arbeitsgemeinschaft der Soldaten (EAS/KAS) will den Soldaten im Einsatz Mut machen und ruft deshalb zu einer besonderen Aktion auf.

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Jeder Bürger kann einem Soldaten im Krisen- und Kriegsgebiet einen motivierenden Brief zu Weihnachten schicken. In einem speziellen Briefumschlag der Aktion "Ich denk‘ an Dich!" kann jeder eine Ansichtskarte, einen Brief oder eine Zeichnung stecken und diesen an die Servicezentrale der KAS in Bonn schicken. Dort nehmen Ellen Richter und ihr Team die Weihnachtspost entgegen. "Man muss sich nur einmal in die Situation der Soldaten in den Krisengebieten hineinversetzen. Ein aufmunterndes Wort bewirkt viel", erklärt sie. Die Solidaritätsaktion laufe zwar das ganze Jahr über, aber in der Weihnachtszeit komme wesentlich mehr Post in der Zentrale an. Etwa 400 Briefe werden jährlich in die Krisengebiete verschickt.

Ermutigende Botschaften

Die Solidaritätsaktion "Ich denk’ an Dich!" wurde 2009 in Anlehnung an die niederländische "Actie Schouderklop" der "KNMB Pro Rege" - einem niederländischen Pendant der deutschen Militärseelsorge - entwickelt. Der Startschuss fiel in Deutschland im Herbst 2009.

In der Geschäftsstelle der KAS werden die Briefe von Richter und ihrem Team aus Sicherheitsgründen stichprobenartig kontrolliert. Denn entmutigende Botschaften seien für die Soldaten, die fern der Heimat sind, fehl am Platz, sagt Richter.

Post für Sodaten im Kosovo und in Afghanistan

Anschließend werden die Briefe und Weihnachtskarten per Feldpost in den Kosovo und nach Afghanistan geschickt. Wer seinen Brief in ein bestimmtes Einsatzgebiet senden möchte, kann dies auf dem Umschlag vermerken.Vor Ort wird die Post dann von den Militärseelsorgern an die Soldaten verteilt. "Die Militärseelsorger vor Ort wissen genau, welcher Soldat zum Beispiel gerade eine Aufmunterung gebrauchen kann oder wer wenig Post bekommt", berichtet Richter. Das Feedback der Beschenkten ist durchweg positiv. "Es tut gut zu wissen, dass es abgesehen von den eigenen Freunden und Familien auch Menschen in Deutschland gibt, die an uns Soldaten im Einsatz denken. So ein Gruß aus der Heimat gibt Kraft", sagt Hauptfeldwebel Thorsten H., der im Oktober 2012 in Kunduz stationiert war.

Manchmal entwickeln sich auch Brieffreundschaften zwischen Absender und Empfänger. Jedem Verfasser steht es frei, Name und Kontaktdaten im Brief oder auf der Karte anzugeben. "Aber das ist nicht das Ziel der Solidaritätsaktion", sagt Richter. "Als kirchliche Trägerverbände ist es KAS und EAS ein großes Anliegen, auch in unserer Gesellschaft Aufmerksamkeit für die besondere Lebenssituation von Soldatinnen und Soldaten zu wecken", erklärt Katharina Miksa, Pressesprecherin der KAS. (gam)

Hinweis

Wenn Sie an der Solidaritätsaktion teilnehmen wollen, können Sie auch Ihre Post in einen normalen Umschlag stecken und ihn zur Geschäfststelle der KAS in Bonn senden. Bitte schreiben Sie dann auf den Umschlag: „Ich denk an Dich!“

Adresse:

Katholische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung e.V.

Justus-von-Liebig-Str. 31

D-53121 Bonn

Für die Weihnachtspost müssen Sie sich beeilen, damit sie noch rechtszeitig ankommt. Darüber hinaus können Sie das ganze Jahr über in die Krisen- und Kriegsgebiete senden.

Hier geht es zur Zeitschrift "Kompass" der Katholischen Militärseelsorge