Gregory Collins hatte sich im November zur einstweiligen Trennung entschlossen

Abt der Dormitio-Abtei weiter in Auszeit

Veröffentlicht am 05.02.2016 um 09:38 Uhr – Lesedauer: 
Israel

Jerusalem ‐ Im November hatte er sein Amt vorübergehend niedergelegt: Gregory Collins, Abt der Jerusalemer Dormitio-Abtei. Als Grund war auf die Anschläge verwiesen worden, denen sich die Ordensleute ausgesetzt sehen. Nun hat Collins seine Auszeit verlängert.

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Ursprünglich sollte Collins, der das Kloster seit Oktober 2011 leitet, die Amtsgeschäfte Anfang Februar wieder übernehmen. Nähere Angaben zum Grund der Verlängerung machte die Dormitio nicht.

Gehäufte Anschläge 

Collins hatte sich Anfang November zu einer zeitweiligen Trennung von der Mönchsgemeinschaft auf dem Zion entschlossen. Als Hintergrund verwies die Abtei auf gehäufte Anschläge und Attacken auf die Gemeinschaft und ihre Einrichtungen. Besonders ein Brandanschlag auf das Kloster Tabgha am See Genezareth im Juni, bei dem nach Klosterangaben ein Sachschaden von 1,6 Millionen Euro entstand und zwei Menschen verletzt wurden, habe den Abt sehr gefordert, hieß es damals.

Bild: ©KNA

Gregory Collins, Abt der deutschen Benediktinerabtei Domitio in Jerusalem, befindet sich in einer Auszeit.

Er wollte die Zeit in seinem früheren Kloster im irischen Glenstal verbringen. Der 55-jährige Ire war im Juli 2011 zum Abt der deutschen Mönchsgemeinschaft auf dem Zionsberg gewählt worden.

Parolen wie "Christen zur Hölle"

Die deutsche Benediktinerabtei in Jerusalem war zuletzt am 17. Januar Ziel einer christenfeindlichen Attacke geworden. Dabei wurden Wände und Türen des Klosters und benachbarter kirchlicher Einrichtungen mit hebräischen Parolen wie "Christen zur Hölle", "Tod den Christen" oder "Rache für die Israeliten" beschmiert. Zwischenzeitlich nahm die Polizei einen 16-jährigen Tatverdächtigen fest. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilte den Vorfall. (gho/KNA)

Linktipp: "Ich habe große Fragen"

"Tod den Christen" - am Wochenende wurde die Dormitio-Abtei in Jerusalem mit antichristlichen Sprüchen beschmiert. Der Benediktiner Nikodemus Schnabel kritisiert das Vorgehen der israelischen Polizei und erklärt, warum die Brüder für die Täter beten.