Jakobspilgern boomt bei Deutschen
Insgesamt wurden in Santiago 2015 zehn Prozent mehr Pilger aus allen Ländern registriert. Das bedeutet, dass das Jakobspilgern in Deutschland überdurchschnittlich stark zugenommen hat. Die Gesamtzahl der Ankommenden liegt mittlerweile bei über 262.000 pro Jahr.
Die Grabstätte des heiligen Jakobus im äußersten Nordwesten Spaniens entwickelte sich neben Rom und Jerusalem im Mittelalter zu einem der drei Hauptziele der christlichen Pilgerfahrt. In Deutschland verstärkte der 2006 erschienene autobiografische Erlebnisbericht des TV-Entertainers Hape Kerkeling "Ich bin dann mal weg" eine Renaissance des Pilgerns, die inzwischen sogar Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen ist. Zu Weihnachten 2015 kam eine Verfilmung des Bestsellers in die deutschen Kinos.
Nach Zentgrafs Umfrage gehören den 25 deutschen Jakobus-Vereinigungen derzeit rund 11.200 Mitglieder an. Das entspricht einer Zunahme von etwa 1,7 Prozent gegenüber 2014. Allerdings wurden 2015 acht Prozent mehr Pilgerausweise in Deutschland ausgestellt, insgesamt fast 30.000 Stück. (KNA)