Benediktiner bitten ehemalige Internatsschüler um Mithilfe

Abtei will Missbrauchsvorwurf aufklären

Veröffentlicht am 08.03.2016 um 09:25 Uhr – Lesedauer: 
Missbrauch

Damme ‐ Die Benediktinerabtei Münsterschwarzach will ehemalige Schüler ihres Internats in Damme um Hilfe bei der Klärung von Missbrauchsvorwürfen bitten. Ein inzwischen verstorbener Pater soll in den 1960er und 1970er die Taten begangen haben.

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Die Abtei hat nach eigenen Angaben bereits seit 2014 Kenntnis von den Vorwürfen. Sie richten sich gegen einen inzwischen verstorbenen Pater. Die Rede ist von Grenzverletzungen sowie möglichem sexuellen Missbrauch in den Jahren zwischen 1966 und 1974. Zwar hätten Mitbrüder von damals die Hinweise nicht bestätigen können, hieß es. Im Rahmen eines Treffens mit ehemaligen Internatsschülern von Damme im November 2015 habe sich der Verdacht jedoch konkretisiert. Das Treffen jetzt solle die Geschehnisse dieser Jahre weiter aufzuklären.

"Wir wollen Licht in die Missbrauchsvorwürfe bringen und den betroffenen Menschen die Möglichkeit zur Aussprache geben", so der Beauftragte. Der Abtei Münsterschwarzach und dem Priorat Damme sei sehr an einer Aufklärung gelegen. Die Arbeitsgruppe zur Aufarbeitung und Prävention sexueller Gewalt besteht laut Abtei aus zwei Brüdern, einem Psychologen, einem Juristen und einer Ärztin. (KNA)

Themenseite: Missbrauch

Der Missbrauchsskandal erschütterte die katholische Kirche in ihren Grundfesten. Seit 2010 die ersten Fälle bekannt wurden, bemüht sich die Kirche um Aufarbeitung der Geschehnisse. Katholisch.de dokumentiert die wichtigsten Etappen.