Das Grab Jesu soll vor dem Verfall gerettet werden

Restaurierung in der Grabeskirche

Veröffentlicht am 24.03.2016 um 08:00 Uhr – Lesedauer: 
Eine Ordensschwester betet vor dem leeren Grab Jesu in der Grabeskirche in Jerusalem.
Bild: © KNA
Heiliges Land

Jerusalem ‐ Zwist zwischen den verschiedenen Konfessionen lähmt die Instandhaltung der Grabeskirche in Jerusalem – das Grab Jesu droht sogar zu verfallen. Jetzt zeichnet sind endlich eine Einigung ab – bald könnte die Kapelle restauriert werden.

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Die Einigung der Kirchen gilt als kleine Sensation, weil der 1852 festgeschriebene Status quo, der die Besitz- und Nutzungsrechte an der heiligsten Stätte der Christenheit regelt, praktisch keine Änderungen der täglichen Abläufe zulässt. Auch frühere bauerhaltende Maßnahmen in der Grabeskirche kamen nicht oder nur mit Mühe zustande.

Anfang März hatten sich den Angaben zufolge der Jerusalemer griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilus III., der für die christlichen Stätten im Heiligen Land zuständige katholische Franziskanerkustos Pierbattista Pizzaballa und der armenische Patriarch Nourhan Manougian auf einer Fachtagung in Athen über den Zustand der Grab-Ädikula unterrichten lassen.

Grabeskirche Jerusalem
Bild: ©Benshot/Fotolia.com

Aussenansicht der Grabeskirche in Jerusalem.

Nach einer Untersuchung der Technischen Universität Athen ist demnach die Statik der Kapelle in Gefahr. Grund seien neben Mängeln aus der Bauzeit vor rund 200 Jahren auch die Besucher der Grabeskirche. So sei der Mörtel zwischen den Marmorblöcken durch die gestiegene Luftfeuchtigkeit angegriffen. Auch die Opferkerzen, die in großer Zahl und dicht am Mauerwerk aufgestellt werden, sowie Rußablagerungen schadeten der Bausubstanz.

Die Ädikula erhebt sich über der Stelle, die bereits zur Zeit der Errichtung der Grabeskirche Anfang des 4. Jahrhunderts als Ort der Bestattung Jesu verehrt wurde. Der Überbau über dem antiken Felsen war mehrfach Zerstörungen ausgesetzt. Um ihn vor einem Einsturz zu bewahren, wird er seit 1947 von einem Korsett aus Stahlträgern zusammengehalten.

Laut der Mitteilung sollen die Arbeiten noch in diesem Frühjahr beginnen. Für Pilger und Besucher der Grabeskirche gebe es während der Renovierung keinerlei Einschränkungen, hieß es. (KNA)

Eine unverrückt verrückte Leiter

Die Grabeskirche in Jerusalem ist ein Symbol für die Spaltung der Christenheit. Das macht eine einfache Leiter deutlich, die an der Fassade steht. Denn niemand weiß, wie sie dort hin kam oder wem sie überhaupt gehört. Aber niemand darf sie verrücken.