Gerl-Falkowitz schließt Frauenpriestertum aus, plädiert aber für neue Aufgaben

Philosophin: Frauen sollen Sakramente spenden

Veröffentlicht am 20.04.2016 um 16:45 Uhr – Lesedauer: 
Kirche

Freiburg ‐ Die Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz plädiert dafür, dass Frauen in der katholischen Kirche bestimmte Sakramente spenden dürfen. Eine Öffnung des Priesteramtes lehnt sie dagegen ab.

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Sie verwies als Begründung auf das Neue Testament. Jesus sei von einer Frau erzogen worden und von Frauen gesalbt und "bis zur letzten Stunde" begleitet worden, so die Philosophin. Auch hätten Frauen die Auferstehung Jesu bezeugt und an Pfingsten den Geist empfangen. Auf dieser Grundlage im Neuen Testament ließen sich heute neue kirchliche Aufgaben für Frauen "gewinnen".

Die Öffnung des Priesteramts für Frauen lehnte Gerl-Falkowitz ab. Hier sei in den biblischen Texten der "dezidierte Wille Jesu" erkennbar, dieses Amt nur seinen männlichen Jüngern zu übertragen. Zum letzten Abendmahl etwa habe er zwölf Männer eingeladen. Es gebe "klarerweise dieselbe Würde von Frau und Mann", so die Philosophin, und gerade deswegen einen unterschiedlichen Auftrag für beide Geschlechter. "Gott ist doch nicht einfallslos." (jml/KNA)

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