Katholische Jugend fordert Weiterentwicklung der Lehre

Jugendverband kritisiert "Amoris laetitia"

Veröffentlicht am 24.04.2016 um 12:47 Uhr – Lesedauer: 
Jugendliche bei der Eröffnung der 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) am 13. Juni 2013 in Mainz.
Bild: © KNA
Verbände

Rothenfels ‐ Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend fordert eine neue Debatte über die kirchliche Lehre zu Ehe und Familie. Der Verband kritisierte Aussagen über Verhütungsmittel und homosexuelle Partnerschaften.

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Nun müsse die Diskussion vorankommen. Der Papst habe mit seinem Schreiben die Debatte nicht beendet, sondern "die Ortskirchen aufgefordert, jeweils eigene, passende Lösungen zu finden", sagte Ehrenlechner. Die deutschen Bischöfe sollten daher "die Lebensrealitäten, Überzeugungen und die Gewissensentscheidungen junger Menschen" anerkennen, so der BDKJ weiter. Die vom Papst bekräftigte Lehre der Kirche zur vorehelichen Enthaltsamkeit gehe laut BDKJ "an der Lebenswirklichkeit vieler junger Katholikinnen und Katholiken weit vorbei". Zudem würde die große Mehrheit der deutschen Katholiken die Aussagen des Papstes über künstliche Verhütungsmittel nicht teilen. 

Die Aussagen in "Amoris laetitia" über die Ehe- und Familienpastoral enthalte laut Ehrenlechner "ermutigende Ausführungen über Liebe, Ehe und Familie". Zugleich äußerte er deutliche Kritik an der kirchlichen Bewertung homosexueller Partnerschaften. "Es ist ein Widerspruch, wenn man von Wertschätzung und Nichtdiskriminierung spricht und gleichzeitig homosexuelle Partnerschaften nur als Problem und gleichgeschlechtliche Liebe als nicht gottgewollt ansieht", sagte der Bundesvorsitzende. Die Ablehnung gleichgeschlechtlicher Beziehungen bezeichneten die Delegierten des BDKJ als "unmenschlich und ungerecht". Sie sprachen sich dafür aus, dass gleichgeschlechtige Beziehungen "auch in der Kirche vorbehaltlos zu respektieren und zu akzeptieren sind". (kim/KNA)

Linktipp: Botschaft mit Bodenhaftung

Amoris laetitia" ist auch beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken und beim Familienbund der Katholiken auf deutliche Zustimmung gestoßen. Das Schreiben sei eine zukunftsweisende Botschaft an Welt und Kirche, so der Familienbund.