Sanierung: Bonner Münster wird geschlossen
An der romanischen Basilika seien vielfältige Schäden festgestellt worden, erklärten Kirchenvorstand, Architekten und Projektleitung. So gebe es diverse Oberflächenschäden durch Verwitterung, Umwelteinflüsse, Ausbrüche, Rostsprengungen sowie Risse im Mauerwerk mit und ohne statische Relevanz. Hinzu kämen erforderliche Maßnahmen im Innenraum wie die Renovierung sämtlicher Oberflächen. Auch müsse die Haustechnik erneuert werden. Mit Planung und Ausführung der Restaurierung ist das Aachener Architektenbüro "Hahn + Helten" beauftragt.
Die Verantwortlichen bezeichnen die Schäden vor allem in Mauerwerk und Baukonstruktion als "beträchtlich und besorgniserregend". Von den bisher verplanten 20,22 Millionen Euro seien 12,42 Millionen für die Sanierung der Baukonstruktion außen und innen bestimmt, weitere 2,92 Millionen für neue technische Anlagen. Erhalt und Erneuerung der Kunstwerke schlagen mit 230.000 Euro zu Buche. Planungen, Gutachten und Untersuchungen verursachten Kosten von 4,65 Millionen Euro, hieß es.
Hoffen auf eine finanzielle Beteiligung der Erzdiözese
Mit dem Erzbistum Köln soll jetzt über die Finanzierung gesprochen werden. Die Verantwortlichen hoffen auf eine Beteiligung der Erzdiözese. Die Voruntersuchungen, die auch der Abstimmung mit der Denkmalpflege dienten, hatten bereits 2014 begonnen. Dafür habe man sich intensiv Zeit genommen, so der Kirchenvorstand. Es solle in 20 Jahren nicht heißen, dass schon wieder etwas repariert werden müsse. Die Münsterbasilika wurde im 11. Jahrhundert als romanische Stiftskirche Sankt Cassius und Florentius des damaligen Cassius-Stiftes erbaut. Nach dessen Säkularisation im 19. Jahrhunderts kam das Münster in den Besitz der Pfarre Sankt Martin. Seit 1956 trägt es den Titel Basilica minor. (KNA)