Klosterinternat: Missbrauchsfälle bestätigt
Weder die Namen der Opfer noch die damaligen Vorgänge oder die jetzt zu ergreifenden Maßnahmen würden aber publik gemacht. Das sei der ausdrückliche Wunsch der Opfer, so das Kloster, das ein Priorat der Benediktinerabtei Münsterschwarzach ist. Wegen des Verdachts auf mögliche Missbrauchsfälle in den 60er und 70er Jahren in dem Internat hatte die Benediktinerabtei Münsterschwarzach rund 80 ehemalige Schüler angeschrieben und zu einem Treffen eingeladen. Nach den Angaben waren 17 Personen dieser Einladung gefolgt. Die Gespräche hätten in "offener Atmosphäre" stattgefunden. Die Abtei und das Priorat Damme bedauerten "zutiefst, dass ein Mitglied ihrer Klostergemeinschaft schwerwiegende Verfehlungen an jungen Menschen begangen hat", teilte Prior Stephan Veith mit.
Aufarbeitung besonders dringlich
Abt Michael Reepen dankte den Opfern für ihre Bereitschaft, über die traumatischen Erfahrungen zu sprechen. Ebenso dankte er der eingesetzten Arbeitsgruppe zur Aufarbeitung und Prävention sexueller Gewalt für ihre Arbeit. "Wir wissen, welche gravierenden Folgen sexueller Missbrauch von jungen Menschen auf das ganze Leben hat", so Reepen. Es sei besonders dringlich, dass nun "Wege der Aufarbeitung beschritten werden". Die Arbeitsgruppe zur Aufarbeitung und Prävention sexueller Gewalt besteht laut Abtei aus zwei Brüdern, einem Psychologen, einem Juristen und einer Ärztin. (KNA)