Römische Tagung zum heiligen Martin
2016, zu seinem 1.700 Geburtstag, gedenken die Christen in Europa in besonderer Weise des heiligen Bischofs Martin. Die nach ihm benannten Umzüge rund um den 11. November erinnern an die Legende, nach der Martin seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte.
Martin wurde wahrscheinlich im Jahr 316 in der Stadt Sabaria geboren, dem im heutigen Ungarn gelegenen Szombathely (Steinamanger). Der Sohn eines römischen Tribuns trat auf Wunsch seines Vaters in die römische Armee ein. Nach seiner Bekehrung ließ sich Martin mit 18 Jahren taufen, quittierte den Militärdienst und wurde zunächst Missionar.
Seit 371 war er Bischof von Tours an der Loire; er starb am 8. November 397 in seiner Diözese. Das Grab des fränkischen Nationalheiligen und Patrons der Schneider, Bettler, Geächteten und Kriegsdienstverweigerer in Tours ist eine bedeutende Wallfahrtsstätte. Bistumspatron ist Martin in Eisenstadt, Mainz, Rottenburg und Szombathely.
Auch Flüchtlingsthema wird zur Sprache kommen
"Martins Botschaft des Mantelteilens ist hochaktuell und deckungsgleich mit dem Anliegen von Papst Franziskus", sagte Ungarns Botschafter beim Heiligen Stuhl, Eduard Habsburg-Lothringen, am Sonntag der Presseagentur Kathpress. Bei der Veranstaltung referiert unter anderen der Historiker Adam Somorjai von der ungarischen Benediktinerabtei Pannonhalma (Martinsberg) zum Stand der Martins-Forschung.
Da Martin in seinem Leben stets viel unterwegs war, soll das Symposium unter dem Motto "Martin von Tours - europäische Persönlichkeit und Symbol des Teilens" auch das Flüchtlingsthema zur Sprache bringen, wie Habsburg ankündigte. Konkretisiert werde zudem das Vorhaben der drei Botschaften beim Heiligen Stuhl, rund um den 11. November ein konkretes karitatives Projekt des Papstes zu unterstützen.