Bistum Limburg befragte mehr als 50 Zeugen

Martyrium von ermordeter Nonne bestätigt

Veröffentlicht am 19.05.2016 um 17:53 Uhr – Lesedauer: 
Seligsprechung

Limburg ‐ Mehr als 50 Zeugen befragte das Bistum Limburg im Seligsprechungsprozess von Maria Aloysia. Es ging um die Frage, ob die in Auschwitz ermordete Nonne für ihren Glauben starb. Das Ergebnis war eindeutig.

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Der Apostolische Administrator von Limburg, Weihbischof Manfred Grothe, hatte im Oktober Theologen und Historiker beauftragt, sich mit Leben, Märtyrertod und Wundertätigkeit der Schwester zu befassen. Schmidt will voraussichtlich in diesem Jahr eine Stellungnahme zum Ergebnis des Zeugenerhebungsverfahrens verfassen. Sie wird dann von der Kongregation für Selig- und Heiligsprechungen in Rom geprüft.

Schmidt betonte, die katholische Ordensfrau mit jüdischen Wurzeln habe um die Gefahr für ihr Leben gewusst, als sie nach der deutschen Besetzung in den Niederlanden geblieben sei. Angebote ihrer Familie, ins sichere Exil in die USA zu gehen, habe sie abgelehnt. Löwenfels habe sich aufgrund einer Faszination für den katholischen Glauben gegen den Willen ihrer jüdischen Familie zur Konversion entschieden.

Geborene Jüdin konvertierte 1935

Die 1915 in Trabelsdorf bei Bamberg geborene Jüdin konvertierte nach Angaben des Bistums 1935. 1937 trat sie in den Orden der "Armen Dienstmägde Jesu Christi" ein, auch Dernbacher Schwestern genannt. Sie nahm den Namen Maria Aloysia an und kam wegen der NS-Herrschaft in die niederländische Niederlassung Geleen. Angebote des Ordens, nach England zu gehen, und eines ihres Bruders, mit der Familie in die USA zu ziehen, lehnte die Schwester ab.

Am 2. August 1942 wurde sie in Geleen verhaftet und mit weiteren Priestern und Ordensleuten jüdischer Herkunft, darunter die heilige Edith Stein, nach Auschwitz deportiert. Ihr Tod in den Gaskammern wird auf den 9. August 1942 datiert. (KNA)