Erzbischof sieht Einheit der Orthodoxie gefährdet

Kirche von Zypern warnt vor Konzil-Boykott

Veröffentlicht am 10.06.2016 um 12:15 Uhr – Lesedauer: 
Kirche von Zypern warnt vor Konzil-Boykott
Bild: © KNA
Orthodoxie

Nikosia ‐ Orthodoxe Kirchen, die ihre mehrfach zugesagte Teilnahme an dem Gipfel widerriefen, gefährdeten die Einheit der Orthodoxie, sagte Erzbischof Chrysostomos II. von Zypern.

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"Die Verantwortung liegt bei denjenigen, die selbst unbeabsichtigt zur Spaltung beitragen werden", zitierten örtlicher Medien (Donnerstagabend) das Kirchenoberhaupt. Zuvor hatte als dritte der 14 orthodoxen Landeskirchen die serbisch-orthodoxe Kirche eine Verschiebung des Konzils verlangt. Damit ist offen, ob der vom 19. bis 26 Juni auf der griechischen Mittelmeerinsel Kreta geplante Gipfel zustande kommen wird. Das federführende Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel lehnt eine Verschiebung des Konziltermins ab. Auch die orthodoxen Kirchen von Albanien und Rumänien riefen zuletzt zur Teilnahme an dem Gipfel auf.

Das Konzil wird seit 1961 vorbereitet. Es soll der Einheit der 14 eigenständigen orthodoxen Kirchen dienen und innerorthodoxe Streitfragen sowie die Beziehungen zur nichtorthodoxen Welt klären. Gegen die sechs vorliegenden Dokumentenentwürfe werden aber zahlreiche Einwände unterschiedlicher Art vorgebracht. (KNA)

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Das erste panorthodoxe Konzil seit Jahrhunderten steht auf der Kippe. Kurienkardinal Kurt Koch hofft dennoch, dass die Versammlung der 14 orthodoxen Kirchen zustande kommt. Im Interview spricht er über seine Erwartungen an das Konzil und den Stand der Beziehungen zur Orthodoxie.