Franziskus kritisiert Feindseligkeit gegen Flüchtlinge, Arme und Kranke

Papst: Außenseiter gehören ins Zentrum

Veröffentlicht am 15.06.2016 um 12:04 Uhr – Lesedauer: 
Papst: Außenseiter gehören ins Zentrum
Bild: © KNA
Vatikan

Vatikanstadt ‐ Franziskus hat bei seiner Generalaudienz dazu aufgerufen, sich für Flüchtlinge, Arme und Kranke einzusetzen. In diesem Zusammenhang gelte es einer Versuchung widerstehen, vor der auch er selbst nicht gefeit sei.

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Feindseligkeit und Gleichgültigkeit machten "blind und taub"; Gleichgültigkeit könne zu Aggressionen und Forderungen führen wie "jagt sie alle weg!" Die Bibel fordere hingegen dazu auf, diesen Menschen zu helfen.

Franziskus: Nicht hartherzig sein

"Wenn bei dir ein Armer lebt, irgendeiner deiner Brüder in irgendeinem deiner Stadtbereiche in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt, dann sollst du nicht hartherzig sein und sollst deinem armen Bruder deine Hand nicht verschließen", zitierte der Papst aus dem Alten Testament.

Franziskus verwies zudem auf die biblische Erzählung von der Heilung des Blinden durch Jesus. Die Figur des Blinden stehe "für viele Menschen, die auch heute, aufgrund von physischen Nachteilen oder anderen Gründen, ausgestoßen werden".

Jesus hole den Blinden aus seiner Außenseiterposition und stelle ihn ins Zentrum. So werde der geheilte Blinde "zu einer Botschaft der Barmherzigkeit": Durch sein Handeln habe Jesus den Menschen die Augen dafür geöffnet, dass sie "in der Zuwendung zum Bedürftigen Jesus finden und echte Gemeinschaft haben können". Der Blinde habe zwar Jesus nicht sehen können, aber ihm habe sein Glaube den "Weg der Rettung" geöffnet. (KNA)

Themenseite: Auf der Flucht

Die Flüchtlingskrise fordert Staat, Gesellschaft und Kirchen mit ganzer Kraft heraus. Auch die katholische Kirche in Deutschland engagiert sich umfangreich in der Flüchtlingsarbeit. Weitere Informationen dazu auf der Themenseite "Auf der Flucht".