Spanischer Kardinal bekräftigt Kritik an "Gender-Ideologie"

"Sie werden mich nicht zum Schweigen bringen"

Veröffentlicht am 18.06.2016 um 12:56 Uhr – Lesedauer: 
Antonio Kardinal Canizares Llovera, Ehemaliger Erzbischof von Toledo und ein Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche.
Bild: © KNA
Familie

Valencia ‐ Valencias Kardinal Antonio Canizares Llovera hat die Gender-Lehre erneut mit scharfen Worten kritisiert. Diese Ideologie zerstöre die Familie, deshalb dürfe er nicht schweigen, so der Erzbischof.

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Er werde weiter die Wahrheit sagen, "selbst wenn sie mich kreuzigen". "Wir brauchen die Familie, und diese Ideologie zerstört sie. Daher dürfen wir nicht schweigen, sondern müssen reagieren."

Schon vor einigen Wochen hatte sich Canizares in einer Predigt gegen "die Gender-Lehre" und den Einfluss "des Schwulen-Imperiums" gewandt. Homosexuellenverbände und andere politische Gruppen erstatteten daraufhin Strafanzeige gegen den Kardinal; seine Worte seien "voller Hass, homophob und machohaft". Valencias Erzbischof ist indes nicht gewillt, die Äußerungen zurückzunehmen. "Ist es homophob, die Familie zu verteidigen?", entgegnete er auf die Vorwürfe.

Bereits im Oktober 2015 hatte Canizares landesweit für Aufsehen gesorgt, als er angesichts der Flüchtlingskrise von einer "Invasion der Einwanderer" sprach, die sich als "Trojanisches Pferd" erweisen könne. Das brachte ihm harsche Kritik und Rücktrittsforderungen mehrerer Politiker ein. Daraufhin schlug er einen gemäßigteren Ton an und rief in einer Mitteilung dazu auf, den Immigranten "wahre Nächstenliebe" entgegenzubringen. (luk/KNA)

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