Bamberger Erzbischof zur Gültigkeit katholischer Eheschließungen

Schick warnt vor übereilten Hochzeiten

Veröffentlicht am 20.06.2016 um 10:20 Uhr – Lesedauer: 
Ehe und Familie

München ‐ Papst Franziskus hält die meisten kirchlich geschlossenen Ehen für "ungültig". Jetzt hat sich auch der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick zu dem Thema geäußert.

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Franziskus habe recht, wenn er sage, eine Schwangerschaft allein sei kein Grund zu heiraten. Er sehe die päpstlichen Äußerungen als "Erinnerung, genau hinzuschauen und intensiv nachzuhaken", ergänzte Schick mit Blick auf die seelsorgliche Praxis. Wenn ein Paar nicht sicher sei, für immer zusammenbleiben zu wollen, "dann soll man es nicht trauen". Dann sei es besser, es beim vorläufigen Status zu belassen, so der Erzbischof. "Man muss eine dauerhafte Partnerschaft, die offen für Kinder ist, begründen wollen."

Schick: Benachteiligung unehelicher Kinder ist vorbei

Franziskus lege den Finger in die Wunde, indem er eine "Kultur der Vorläufigkeit" kritisiere, die für viele heutzutage eine Lebenseinstellung sei, sagte der Theologe weiter. Auf den Hinweis, uneheliche Kinder und deren Eltern seien über Jahrhunderte hinweg gesellschaftlich und rechtlich benachteiligt worden, antwortete Schick: "Das war früher leider so, aber inzwischen ist diese Benachteiligung vorbei. Gott liebt jedes Kind."

Der Papst hatte am Donnerstag erklärt, die meisten kirchlich geschlossenen Ehen seien ungültig. Der großen Mehrheit der Paare fehle das nötige Verständnis von Dauer und Verpflichtung einer Ehe. "Dieses Phänomen gibt es leider in der Welt", sagte Schick. Allerdings treffe das für katholische Trauungen in Deutschland in den vergangenen 30 bis 40 Jahren "sicherlich nicht so häufig zu". Er verwies unter anderem auf die intensiven Gespräche zur Ehevorbereitung. (KNA)