Leiterin Carmen Hernandez wurde 85 Jahre alt

Mitgründerin des Neokatechumenalen Wegs gestorben

Veröffentlicht am 20.07.2016 um 11:50 Uhr – Lesedauer: 
Kirche

Rom ‐ Nachdem Papst Franziskus ihr Anfang Juli Mut zusprach, starb Carmen Hernandez nun nach schwerer Krankheit in Madrid. Die Mitgründerin der Gemeinschaft "Neokatechumenaler Weg" wurde 85 Jahre alt.

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Papst Franziskus telefonierte laut der Mitteilung am 1. Juli mit der bereits im Sterben liegenden Hernandez und sprach ihr Mut zu. Die am 24. November 1930 im spanischen Olvega geborene Hernandez erwarb zunächst einen Abschluss in Theologie und arbeitete anschließend als Freiwillige für Sozialprojekte in den Vororten Madrids. Dort lernte sie den Künstler Argüello kennen, mit dem sie eine erste Gemeinschaft von Gleichgesinnten gründete.

Der "Neokatechumenale Weg" zählt zu den sogenannten Neuen Geistlichen Gemeinschaften in der katholischen Kirche. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, getaufte Christen langfristig auf ihrem Glaubensweg zu begleiten und ihr religiöses Leben zu intensivieren. Das versuchen die Mitglieder durch geistliche Übungen sowie durch die Bildung fester Gruppen, die über einen Zeitraum von mindestens 15 Jahren bestehen. Der Name der Gemeinschaft lehnt sich an die Einführung von Taufbewerbern ("Katechumenat") in den christlichen Glauben an.

Gemeinschaft unterhält zwei Priesterseminare in Deutschland

Weltweit gibt es mehr als 100 neokatechumenale Priesterseminare, die alle den Namen "Redemptoris Mater" (Mutter des Erlösers) tragen, unter ihnen zwei in Deutschland. In den Diözesen wird die Bewegung in der Regel auf Einladung des Ortsbischofs tätig. Der Neokatechumenale Weg ist geprägt von starker Gruppenbindung und einem ausgeprägten Eigenleben der Gemeinschaften - unter anderem mit von der Pfarrgemeinde getrennter und teils unterschiedlicher Feier der Eucharistie in kleinen Gruppen. Laien nehmen als Vorsteher von neokatechumenalen Gruppen eine starke Stellung ein.

Der Vatikan erkannte die Statuten der Gemeinschaft 2008 nach fünfjähriger Erprobungsphase endgültig an. Zuvor waren die Mitglieder 2005 aufgefordert worden, sich stärker als bisher in die bestehenden Pfarreistrukturen zu integrieren. Mehrfach empfing Papst Franziskus die Neokatechumenalen Gemeinschaften im Vatikan, zuletzt traf er die Leiter Argüello und Pezzi vor drei Wochen im Vatikan. (KNA)

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