Humanistische Interpretation sei nicht im Sinne des Komponisten

Schick kritisiert "Parsifal"-Inszenierung

Veröffentlicht am 29.07.2016 um 15:20 Uhr – Lesedauer: 
Schick kritisiert "Parsifal"-Inszenierung
Bild: © KNA
Kultur

Bayreuth/Bamberg ‐ Das Publikum der Bayreuther Festpiele war begeistert. Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick findet die humanistische "Parsifal"-Interpretation dagegen anstößig.

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"Das herauszustellen, wäre sachgemäß gewesen", so Schick. Regisseur Uwe Eric Laufenbergs religionskritische Inszenierung der Richard-Wagner-Oper, mit der am vergangenen Montag die Festspiele eröffnet worden waren, ließ am Schluss in der berühmten Erlösungsszene Muslime, Juden und Christen die Symbole ihrer Religionen beerdigen.

Das hatte Erzbischof Schick in einem Interview des Domradios als "für einen Christen schon anstößig" bezeichnet. Er habe das in einem doppelten Sinn gemeint, erklärte Schick nun. Laufenberg stoße an, sich Gedanken über das Christsein zu machen und es authentisch zu leben. "Es ist auch anstößig, weil die Laufenberg-Inszenierung stärker die Religionskritik herausstellt, als es Wagner selbst tut, und diese starke Kritik auch dem Christentum nicht gerecht wird", sagte Schick.

Die humanistische Interpretation der Erlösungsoper hatte das Bayreuther Publikum zu Jubelstürmen gebracht. (dpa)