Athanasius von Alexandria
Heute trägt er den Beinamen "der Große" – früher verspotteten seine Gegner Athanasius (um 300-373) als "schwarzen Zwerg". Er entstammte einer christlichen Familie und wurde um das Jahr 300 in der theologischen Hochburg Alexandria (heutiges Ägypten) geboren. Dort erhielt Athanasius eine sowohl philosophisch wie biblisch exzellente Bildung. Als Diakon begleitete er 325 den Patriarchen von Alexandria auf das Konzil von Nizäa, wo das Nizänische Glaubensbekenntnis verfasst und der alexandrinische Geistliche Arius verurteilt wurde. Arius vertrat die Lehre, Christus sei zwar ein herausragendes Geschöpf, aber kein wahrer Gott. Trotz der Verurteilung durch das Konzil breitete sich diese Vorstellung weiter aus – selbst Kaiser und Bischöfe hingen dieser Lehre an. Athanasius sah darin die Erlösung selbst gefährdet und ging als Patriarch von Alexandria ab 328 kompromisslos gegen alle vor, die er für Anhänger des Arius hielt. Wegen seines von Gegnern als "tyrannisch" beschriebenen Führungsstils wurde Athanasius gleich mehrfach als Patriarch für abgesetzt erklärt. In Glaubensfragen nahm er weder auf seinen Klerus noch auf den Kaiser selbst Rücksicht, wofür er 17 Jahre seiner Amtszeit im Exil verbrachte. In der Ost- und Westkirche wird der rigorose Patriarch heute als Kirchenlehrer verehrt.