Philippus (Philipp, Philip, Felipe, Phil)
"Dabei sein ist alles" – so könnte man die heutigen Tagesheiligen auch betiteln. Die synoptischen Evangelien (Markus, Matthäus und Lukas) zählen Philippus und Jakobus, den Sohn des Alphäus, beide zum Kreis der von Jesus höchstpersönlich berufenen Apostel. Kann es für Heilige besser kommen? Allerdings begnügen sich die drei Evangelisten mit dieser kurzen Anwesenheitsnotiz. Der vierte Evangelist Johannes räumt dem Apostel Philippus zwar eigene Auftritte ein, doch die sind nicht nur rühmlich: Philippus führt Nathanael zu Jesus (Joh 1,43-53) und fungiert als Übersetzer (Joh 12,20-22), versucht Jesus aber auch über ökonomische Zusammenhänge zu belehren (Joh 6,5-7) und versteht die Abschiedsrede seines Meisters nicht (Joh 14,7-11). Jakobus hingegen hat mit seinem gängigen Namen zu kämpfen: Jahrhundertelang wurde er mit dem Jünger Jakobus dem Kleinen, mit dem anderen Apostel Jakobus, dem Sohn des Zebedäus, oder gleich mit dem Herrenbruder Jakobus dem Gerechten gleichgesetzt. Immerhin hat es Jakobus, der Sohn des Alphäus, ganz ohne seine vielen Namensvetter zum Schutzpatron von Uruguay geschafft.