Franz Xaver
Netzwerke, Inkulturation und Nachhaltigkeit – was nach Leitlinien moderner Firmen klingt, setzte bereits Franz Xaver (1506-1552) um und stellte damit die christliche Mission auf den Kopf. Der frühe Wegbegleiter des Ignatius von Loyola und Mitbegründer des Jesuitenordens wurde 1541 als päpstlicher Legat nach Indien gesandt. Dort wirkte Franz Xaver als Seelsorger für die portugiesischen Siedler und missionierte unter der einheimischen Bevölkerung. Acht Jahre später ging er als Missionar nach Japan. Wo auch immer er hinkam, versuchte Franz Xaver zunächst die Sprache und Kultur des jeweiligen Gebietes zu studieren. Er ließ sich die lokalen Religionsformen erklären und passte seine Kleidung den Gepflogenheiten an. Franz Xaver baute Missionsstationen auf und vertraute deren Fortführung lokalen Mitarbeitern an, mit denen er in Briefkontakt blieb. Seine eigenen Berichte wurden ab 1545 in ganz Europa veröffentlicht und lösten eine wahre Missionseuphorie aus. Den Traum, auch noch im Riesenreich China zu missionieren, konnte Franz Xaver nicht mehr verwirklichen. Er starb nach kurzer schwerer Krankheit am 3. Dezember in der Nähe von Macao.