Franz (Francesco, Frank, Franko, Francis, Francois, Ferenc, Ferry, Paco)

04.10

Kein Wunder, dass Jorge Mario Bergoglio nach seiner Papstwahl 2013 den Namen Franziskus wählte – Franz von Assisi (1181/82-1226) scheint aktueller denn je. Als Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns führte er zu-nächst ein sorgloses, verschwenderisches Leben, bis eine Kriegsgefangenschaft seine bisherigen Prioritäten in Frage stellte. Nach heftigen Auseinandersetzungen mit seinen Eltern sagte er sich von seiner Familie los, verzichtete auf seinen Besitz und zog als armer Wanderprediger umher. Das Evangelium nahm er beim Wort und wollte dem Vorbild Jesu "sine glossa" (ohne Hinzufügungen) folgen. Um ihn sammelte sich eine Gruppe gleichgesinnter Männer, aus der sich der Franziskanerorden entwickelte. Unter seinen Zuhörern war auch die junge Klara von Assisi: Franz ermutigte sie, auch gegen den Willen ihrer Eltern Christus in radikaler Armut nachzufolgen. Später gründete Klara ihre eigene Gemeinschaft und schrieb die erste von einer Frau verfasste Ordensregel. 1219 reiste Franz während eines Kreuzzugs nach Ägypten, wo er den muslimischen Heerführer Sultan al-Kamil traf. Dieser zeigte sich tief beeindruckt von dem Gespräch mit dem mittellosen Wanderprediger. Besonders bekannt ist Franz bis heute für seine Schöpfungstheologie: Der gesamten Natur wollte er die Frohe Botschaft verkünden. Sein berühmter "Sonnengesang" zeugt von seiner Liebe zu allen Geschöpfen. Völlig entkräftet von den zahlreichen Entbehrungen starb Franz am 3. Oktober 1226 in der Portiuncula-Kapelle unterhalb Assisis. Bereits 1228 sprach ihn Papst Gregor IX. heilig. Papst Johannes Paul II. erklärte ihn zum Patron des Umweltschutzes.