Karl (Carl, Kalle, Carlo, Carlos, Charles, Karel, Károly); Karoline (Karla, Karola)

04.11

Karl Borromäus' frühe Lebensjahre lesen sich wie eine Illustration kirchlicher Missstände: 1538 wurde er auf der Burg von Arona am Lago Maggiore in eine einflussreiche Familie hineingeboren. Die Eltern bestimmten für Karl eine geistliche Karriere und mit nur neun Jahren wurde der Junge in den Klerikerstand aufgenommen. Anschließend stand er neun Klöstern gleichzeitig in der Position des Abts vor. Niemand fragte nach Qualifikation oder gar Berufung – die Grafenfamilie hatte schlicht einen erblichen Anspruch auf diese hochdotierten Posten. Karl studierte in Pavia Recht und folgte 1559 seinem zum Papst gewählten Onkel Pius IV. nach Rom. Dort hatte Karl einen privilegierten Platz an der Kurie inne. Dann aber gab Karl seinen bequemen Lebensstil auf, um die verwahrloste Diözese Mailand zu übernehmen. Bald galt Karl als idealer Bischof. Er sorgte etwa für eine bessere Ausbildung des Klerus, setzte Konzilsbeschlüsse um und organisierte die Armenfürsorge neu. Besonders beeindruckte die Menschen aber Karls persönliches Beispiel: Als Bischof lebte er fromm und äußerst bescheiden. Sein Ringen um eine Erneuerung der Kirche ließ jedoch keinen Platz für Andersgläubige – Protestanten wurden von ihm gewaltsam verfolgt. Ausgezehrt von seiner pastoralen Arbeit starb Karl mit 46 Jahren am 3. November 1584 in Mailand. Papst Paul V. sprach ihn 1610 heilig.