Johann Nepomuk

05.01

Was tun mit den vielen Priestern? Diese heute eher seltene Frage trieb im 19. Jahrhundert die Kirche in Böhmen (heute Tschechien) um. Der Bischof zog die Notbremse und schob die Priesterweihe der Seminaristen auf. Einer der betroffenen jungen Männer war Johannes Nepomuk Neumann (1811-1860), der sich daraufhin 1835 in die USA auswanderte und erst in New York zum Priester geweiht wurde. Erschrocken über den Zustand der deutschen Einwanderer schrieb er über seine Landsleute: "Selten brachten sie Religion aus Europa mit." Der besorgte Seelsorger durchwanderte unentwegt sein riesiges Pfarrgebiet, bis er 1840 das erste Mal entkräftet zusammenbrach. Zwölf Jahre später ernannte Pius IX. Johannes Neumann zum Bischof von Philadelphia. Er begann mit dem Bau einer Kathedrale und gründete neben einem Priesterseminar über hundert Kirchen. Besonders wichtig aber waren Johannes Neumann die katholischen Schulen, deren Schülerzahlen sich verzehnfachten. Mit nur 48 Jahren erlitt der Bischof einen Herzstillstand und starb am 5. Januar 1860.