Eva-Maria Buch
Eva-Maria Buch (1921-1943) habe "die Verschlagenheit einer Katholikin und die Staatsfeindlichkeit einer Kommunistin" – so beschrieb sie der Richter, der die junge Frau am 3. Februar 1943 zum Tode verurteilte. Als einziges Kind tiefgläubiger Eltern hatte Eva-Maria zunächst eine wohlbehütete Kindheit in Berlin erlebt und das katholische Ursulinenlyzeum besucht. Nachdem die Schule von den Nationalsozialisten geschlossen worden war, begann Eva-Maria eine Ausbildung als Dolmetscherin. Nebenher arbeitete sie als Aushilfe in einem Antiquariat, wo sie den ehemaligen Journalisten und KZ-Häftling Wilhelm Guddorf kennenlernte. Über ihn kam sie mit der Widerstandsgruppe um Harro Schulze-Boysen und Arvid Harnack in Kontakt, der sie sich aus Glaubensüberzeugung anschloss. Eva-Maria übersetzte zahlreiche Flugschriften, in denen sie ausländische Zwangsarbeiter zur Sabotage aufrief. Im Oktober 1942 wurde sie in einer Verhaftungswelle gegen die von den Nazis "Rote Kapelle" genannten Widerstandsgruppen festgenommen. Ihren Eltern schrieb sie unmittelbar vor ihrer Hinrichtung am 5. August 1943: "Auf ein frohes Widersehen im anderen Leben." Die katholische Kirche nahm Eva-Maria 1999 als Glaubenszeugin in das Verzeichnis der Märtyrer auf.