Magnus (Mang)

06.09

Wer brachte den christlichen Glauben in die Alpenregion? Der Volksglaube ist seit vielen Jahrhunderten sicher: Magnus von Füssen (8. Jhd.)! Über diesen frühmittelalterlichen Glaubensboten, der den ehrenvollen Titel "Apostel des Allgäus" trägt, ist kaum historisch Gesichertes bekannt. Wahrscheinlich gehörte Magnus dem Stamm der Alemannen an und wurde um das Jahr 700 in der ehemaligen römischen Provinz Raetia (nördliches Alpenvorland) geboren. Er zog als Einsiedler nach St. Gallen, das schon damals ein benediktinisches Zentrum war. Um 730 ging Magnus in das Allgäuer Land, um dort als Missionar zu wirken. Zwar war das heutige Bayern offiziell schon christianisiert, doch heidnische Vorstellungen waren noch tief in den Menschen verwurzelt. Nach über zwei Jahrzehnten der Glaubensverkündigung soll Magnus an einem 6. September in Füssen gestorben sein. Die über 100 Jahre später verfasste Heiligenlegende stellt ihn in eine Reihe mit den großen irischen Missionaren Gallus und Kolumban. Als zupackender Wundertäter habe Magnus nicht nur missioniert, sondern auch einen Drachen überwältigt, mithilfe eines Bären Erz gefunden und Felder gegen Schädlinge geschützt. Bis heute werden am Magnus-Tag im Allgäu Bittprozessionen über Felder abgehalten.