Willibald von Eichstätt

07.07

Willibald (um 700-787/788) war ein echter Kosmopolit – und das in einer Zeit, als die meisten Menschen kaum ihr eigenes Dorf jemals verließen. Der Sohn einer südenglischen Adelsfamilie kam bereits als Fünfjähriger zur Erziehung und Ausbildung in das Kloster Waltham. Anschließend unternahm Willibald mit seinem Vater und seinem Bruder Wunibald eine Romwallfahrt. Solch große Reisen waren damals gefährlich und kräftezehrend: Der Vater starb bereits unterwegs in Lucca. Nach dessen Beisetzung setzten die beiden Söhne ihre Wallfahrt fort. Doch Willibald war noch immer nicht am Ziel. Im Jahr 723 begann er eine Pilgerfahrt ins Heilige Land und lebte danach einige Jahre als Einsiedler in Konstantinopel (heutiges Istanbul). Schließlich kehrte er nach Italien zurück und half beim Wiederaufbau des zerstörten benediktinischen Ursprungsklosters Montecassino. Als sich Willibald 739 wieder in Rom aufhielt, nutzte Papst Gregor III. die Chance und ließ sich von dem Weitgereisten ausführlich über das Heilige Land berichten. Auf Bitten des berühmten Missionars Bonifatius – wahrscheinlich ein entfernter Verwandter Willibalds – wurde er nach Germanien entsandt. Wer so viel Energie hat, könne sich schließlich auch gewinnbringend um die schwierige Glaubensverkündigung dort kümmern. Daraufhin reiste Willibald nach Eichstätt und empfing noch im selben Jahr durch Bonifatius die Priesterweihe. Sofort begann Willibald mit einer regen Missionstätigkeit, erbaute Klöster und betrieb Seelsorge. Im Jahr 742 nahm er als frisch geweihter Bischof an dem wichtigen Germanenkonzil in der ostfränkischen Reichshälfte teil. Um 745 übernahm Willibald das neu entstandene Bistum Eichstätt und begann mit dem Bau der Bischofskirche (Nachfolgebau siehe Bild). Nach einer bemerkenswert langen Amtszeit starb Willibald am 7. Juli 787/788 und wurde im Chor seines Domes bestattet. Den Gedenktag seines Patrons begeht das Bistum Eichstätt heute als Hochfest.