Magdalena (Magdalene) von Canossa

10.04

Manchmal braucht es nicht einen, nicht zwei, sondern gleich drei Anläufe, um die richtige Entscheidung zu treffen – das musste auch die adlige Magdalena von Canossa (1774-1835) erfahren. Nach dem frühen Tod ihres Vaters heiratete die Mutter erneut und verließ die Familie. Magdalena wuchs daraufhin bei ihrem Onkel Hieronymus auf, wo sie von einer Erzieherin so schlecht behandelt wurde, dass sie erkrankte. In dieser schweren Zeit fasste Magdalena den Entschluss, ihr Leben Gott zu widmen und trat 1791 den Karmelitinnen in Verona bei. Nur wenige Monate später trat sie wieder aus. Ein Jahr später versuchte sie es erneut und ging in einen Karmel in Trevisio. Auch dort trat Magdalena bald wieder aus und kehrte zu ihrer Familie zurück. Erst während der napoleonischen Besetzung fand sie ihre Lebensaufgabe: Magdalena nahm die in den Kriegswirren verwaisten Kinder in ihrem Adelssitz auf, verpflegte sie und kümmerte sich um deren Ausbildung. Nach langem Ringen mit den politischen und kirchlichen Verantwortlichen rief die mittlerweile 34-Jährige das Institut der "Töchter von der Liebe" ("Canossianerinnen") ins Leben. Magdalena starb am 10. April 1835 und wurde 1988 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen.