Gereon
Alle Wege führen nach Köln – zumindest in Kölner Lokaltraditionen. Der Legende nach war Gereon ein Anführer der Thebäischen Legion, deren Name sich von ihrem Herkunftsort Thebais in Ägypten herleitet. Der christliche Soldat habe sich geweigert, dem Befehl Kaiser Diokletians zu gehorchen und seine eigenen Glaubensgeschwister zu verfolgen. Auch die anderen Soldaten seien seinem Beispiel gefolgt: Gemeinsam hätten sie in Köln die Waffen niedergelegt und sich mit entblößtem Nacken dargeboten. Daraufhin seien sie gefoltert, enthauptet und in einen Brunnen geworfen worden. Genau über diesem Brunnen soll die Kaisermutter Helena später eine Kirche im Gedenken an die Märtyrer errichtet haben: St. Gereon. Tatsächlich stammt der Bau aus der Mitte des 4. Jahrhunderts und wurde auf einem römischen Gräberfeld außerhalb der damaligen Stadt errichtet. Über Jahrhunderte hinweg hinterließen hier Römer, Franken, Stiftsherren und Pilger ihre Spuren. Der Mittelbau ist das einzige Dekagon (Zehneck) einer Kirche nördlich der Alpen und kunstvoll ausgeschmückt. Weil Gereon als Patron der Soldaten gilt, finden hier bis heute auch besondere Gottesdienste der katholischen Militärseelsorge statt.