Gemma Galgani
So schön und so arm? Das muss doch nicht sein! Eine gute Heiratspartie hätte viele Probleme lösen können – aber Gemma Galgani (1878-1903) wollte ihren eigenen Weg gehen. Die Tochter eines Apothekers aus Lucca (Italien) erlebte ebenso früh mystische Visionen wie sie Schicksalsschläge erlitt: 1886 starb ihre Mutter, 1894 ihr Lieblingsbruder und 1896 ihr Vater. Die verarmte Familie wurde daraufhin enteignet und blieb völlig mittellos zurück. In dieser Zeit erhielt die auffallend schöne Gemma mehrere Heiratsanträge, die sie allesamt ablehnte. Stattdessen arbeitete sie als Dienstmädchen und träumte von einem Klostereintritt. Nach vergeblichem Interesse an der Gemeinschaft der Heimsuchungsschwestern lernte Gemma den Passionistenorden kennen, mit dem sie lebenslang eng verbunden blieb. Immer wieder bat Gemma um Eintritt in das Klausurkloster der Passionistinnen und wurde aufgrund ihrer zunehmenden mystischen Erlebnisse abgelehnt. 1902 erkrankte Gemma an Tuberkulose und starb mit nur 25 Jahren am 11. April 1903. Sie hinterließ zahlreiche schriftliche Aufzeichnungen. Papst Pius XII. sprach die moderne Mystikerin 1940 heilig.