Hilarius von Poitiers

13.01

Es gibt berühmte Kirchenlehrer wie Augustinus, Thomas von Aquin oder Katharina von Siena – und weniger bekannte wie Hilarius von Poitiers (um 315-367). Ohne ihn wäre die Geschichte des westlichen Christentums aber vielleicht ganz anders verlaufen. Hilarius entstammte einer wohlhabenden heidnischen Familie im heutigen Westfrankreich und schlug nach seinem Philosophie- und Rhetorikstudium zunächst die römische Beamtenlaufbahn ein. Im Studium der Heiligen Schrift fand er die Wahrheit, nach der er so lange gesucht hatte: 345 ließ sich Hilarius mit Frau und Tochter taufen. Keine zehn Jahre später wählte die Gemeinde von Poitiers Hilarius zu ihrem Bischof. Die gesamtkirchliche Lage aber war kompliziert: Damals waren im Römischen Reich noch christliche Strömungen verbreitet, welche die Gottheit Jesu ablehnten. Von Beginn seiner Amtszeit an trat Hilarius energisch für den Glauben an die Trinität ein – und widersprach sogar Kaiser Constantius II. Dafür musste Hilarius ins Exil nach Phrygien (heutige Türkei) gehen. Er nutzte seine Zeit, um die griechische Theologie des Ostens besser kennenzulernen. Sein neugewonnenes Wissen fasste Hilarius in zwei lateinischen Abhandlungen zusammen. Als sich Hilarius selbst im Exil in kirchenpolitische Diskussionen einmischte, schickte ihn Constantius II. zurück in den Westen – hier könne er weniger Schaden anrichten. Bei seiner Rückkehr nach Poitiers wurde Hilarius als Held des rechten Glaubens jubelnd empfangen. Er starb im Januar 367 in seiner Bischofsstadt.