Petrus Gonzáles (Elmo)
Es war ein Tag wie jeder andere: Der adlige Domdechant Petrus Gonzáles (um 1190-1246) ritt auf seinem prachtvoll geschmückten Pferd durch die Straßen der nordspanischen Stadt Palencia, winkte den Menschen zu und genoss sichtbar deren Bewunderung. Plötzlich aber scheute das Pferd und der stolze Reiter landete im Straßenschmutz – der Beifall der Menge verwandelte sich in hämische Schadenfreude. Petrus floh beschämt und versteckte sich einige Monate in einer Einsiedelei. Aus der Notlösung entwickelte sich eine Bekehrung: Der einst so selbstsüchtige Priester legte das Amt des Domdechanten nieder und trat dem Dominikanerorden bei. Petrus' rhetorisches Talent führte den Prediger bald an den kastilischen Königshof. Dass Ferdinand III. zum Feldzug gegen die muslimischen Herrscher Andalusiens aufbrach, ist maßgeblich auf Petrus' Einfluss als Berater zurück zu führen. Nach der Eroberung Córdobas und Sevillas durchwanderte Petrus die entlegensten Orte der iberischen Halbinsel, um den Armen zu predigen. Im Zentrum seiner Seelsorge aber standen die Seeleute, die auf ihren Schiffen von der Kirche kaum erreicht wurden. Er starb am 15. April 1246 auf einer Pilgerreise. Seine schnell einsetzende Verehrung als San Pedro (heiliger Petrus) vermischte sich bald mit dem eigentlichen Patron San Telmo (heiliger Erasmus) zu San Pedro Telmo. Zum Glück hatte er da seinen anfänglichen Stolz längst abgelegt.