Maximilian Kolbe
"An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen" (Mt 7,16), heißt es bereits in der Bibel. Maximilian Maria Kolbe (1894-1941) war ein Mensch voller Ambivalenzen – und entschied sich doch radikal für die Nächstenliebe. Bereits mit 17 Jahren trat der junge Pole in den Minoritenorden der Franziskaner ein und nahm den Ordensnamen Maximilian Maria an. Der Name war Programm: Selbst im Vergleich zur traditionellen polnischen Marienfrömmigkeit war seine Verehrung für die Gottesmutter extrem. Gemeinsam mit Freunden rief er die missionarische Gebetsgemeinschaft Militia Immaculatae (Miliz der Unbefleckten) ins Leben. 1927 gründete er in Teresin das "Kloster der Unbefleckten", aus dem sich eine ganze Stadt entwickelte. Bei den Franziskanern trug Pater Maximilian den spöttischen Spitznamen "fromme Marmelade". Gleichzeitig war er neuen Technologien gegenüber aufgeschlossen: Pater Maximilian veröffentlichte nicht nur katholische Zeitungen, sondern nutzte auch Funk, um die Mission voranzutreiben, welche ihn bis ins japanische Nagasaki führte. Wie viele Katholiken seiner Zeit glaubte er an judenfeindliche Verschwörungstheorien. Doch als Nazi-Deutschland Polen überfiel, versteckte Pater Maximilian zahlreiche jüdische Mitbürger in seinem Kloster und rettete ihnen so das Leben. 1941 wurde er selbst nach Auschwitz deportiert. Als dort zehn Inhaftierte als Vergeltungsaktion im Hungerbunker eingeschlossen werden sollten, bot er sein Leben für das eines Familienvaters an. Tagelang sang und betete Pater Maximilian im Hungerbunker, bis er als letzter Überlebender am 14. August 1941 durch eine Giftspritze getötet wurde.