Vitus (Veit)
Vitus (gest. um 304) soll so viele Wunder vollbracht haben, dass sie ihm selbst zum Verhängnis wurden. Wahrscheinlich erlitt der junge Sizilianer in der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian Anfang des 4. Jahrhunderts den Märtyrertod. Bereits Hieronymus (347-420) erwähnte Vitus in seinen Schriften. Von da an wurde die Heiligenlegende des Märtyrers liebevoll immer weiter ausgeschmückt: Vitus sei der Sohn heidnischer Eltern gewesen, habe jedoch von seiner christlichen Amme Crescentia und seinem Erzieher Modestus den Glauben übernommen. Bei dem Versuch, seinen Sohn vom Christentum abzubringen, soll der Vater erblindet sein. Obwohl Vitus ihn durch sein Gebet heilte, habe der wütende Vater ihm nun nach dem Leben getrachtet. Auf Gottes Geheiß hin seien Vitus, Crescentia und Modestus mit einem Schiff auf das italienische Festland geflohen. Dort habe Vitus so viele Wunder bewirkt, dass sein Ruf bis Rom gelangt sei. Kaiser Diokletian soll Vitus zu sich geholt haben, um seinen besessenen Sohn zu heilen. Nach der erfolgreichen Heilung habe sich Vitus jedoch geweigert, den heidnischen Göttern zu opfern. Kaiser Diokletian habe ihn und seine Gefährten dafür hinrichten lassen wollen. Vitus, Crescentia und Modestus sollen grausame Marter überlebt haben, bis sie von Engeln auf wundersame Weise zurück nach Lukanien gebracht wurden, wo sie starben. Heute zählt der wundertätige Vitus zu den Vierzehn Nothelfern.